Missbrauch in Bistümern und Orden
Die MHG-Studie geht bis 2015 von 1.670 beschuldigten Bistumspriestern aus, die mindestens 3.677 Minderjährige sexuell missbrauchten. Eine anonyme Umfrage der Deutschen Ordensobernkonferenz bei den Orden spricht von 1.412 Minderjährigen, die von 654 Ordensmitgliedern sexualisierte Gewalt erlebten. Wir mussten also nach der MHG-Studie von mindestens 5.089 kirchlichen Opfern in Bistümern und Orden und von 2.324 Täter*innen ausgehen.
Seither (Stand 14.2.2023) wurden in Studien und Aufarbeitungen weitere Opfer und Täter bekannt: Inzwischen ist von 6.073 Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch 2.754 Bistumspriester auszugehen. Orden haben m.W. seit der anonymen Umfrage keine weiteren Fälle gemeldet.
Wir müssen also – ohne Dunkelziffer – inzwischen von mindestens 7.679 Betroffenen und von 3.473 Tätern in Bistümern und Orden ausgehen. In manchen Fällen handelt es sich um Ordensschwestern und manche Bistümer geben auch Informationen über Laien-Mitarbeiter*innen, die Täter*innen waren. Nach aller Erfahrung ist mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen. So hat Frau Dr. Westpfahl bereits 2010 aus dem Erzbistum München und Freising berichtet, es sei „ihr gelungen, im Ergebnis neunmal mehr Fälle des Missbrauchs zu identifizieren als sie vorher dem zuständigen Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese durch eigene Recherchen oder durch Hinweise von Opfern bekannt geworden waren“. Eine – nicht unumstrittene – Studie der Universität Ulm unter Leitung von Jörg Fegert geht von bis zu jeweils ca 110.000 Opfern in beiden Großkirchen aus.
Sexualisierte Gewalt ist weder in der Gesellschaft noch in den Kirchen ein Phänomen der Vergangenheit. Auch nach der MHG-Studie werden weitere Missbrauchsfälle bekannt, die nicht in die Studie eingingen bzw. in der jüngeren Vergangenheit geschahen und der Gegenwart geschehen. Dabei sind die Angaben der Bistümer und – soweit sie gemacht werden, auch der Orden – noch immer häufig sehr verwirrend.
- Die von den Bistümern und in den Berichten desselben Bistums in unterschiedlichen Jahren verwendeten Bezeichnungen sind unklar: Manchmal werden “Fälle” genannt, von denen unklar ist, ob es sich um Anzahl der Opfer oder die Anzahl der Taten handelt oder ob die Anzahl der Täter gemeint ist. Gleiches gilt für die Begriffe „Vorfälle“, „Übergriffe“, „Meldungen“ und „Hinweise“.
- Manchmal werden Opferzahlen genannt, aber keine Täterzahlen oder umgekehrt: Täterzahlen werden benannt, nicht jedoch Opferzahlen.
- Manchmal werden Opferzahlen von Vorjahren mitgezählt, manchmal nicht. Manchmal werden Täter- und Opferzahlen aus unterschiedlichen Zeiträumen zusammengefasst. Ein Vergleich mit zuvor veröffentlichten Zahlen ist so oft auch innerhalb eines Bistums kaum möglich.
- Manchmal werden Ordensleute in den Aussagen der Bistümer genannt, manchmal nicht; manchmal ist nicht erkennbar, ob Täter einem Orden oder einem Bistum zugeordnet werden müssen. Vermutlich verschwinden Ordenspriester, die in Bistümern z.B. per Gestellungsvertrag arbeiten, in der Grauzone zwischen Orden und Bistümern: Keiner ist zuständig, Bistümer schieben den Orden den Täter zu; Orden schieben den Bistümern den Täter zu und am Ende ist niemand zuständig und berichtet wird auch nicht.
- In manchen Bistümern werden zu einem früheren Zeitpunkt höhere Täter- oder Opferzahlen genannt als später. Die Differenz wird nicht erklärt.
- In einigen Veröffentlichungen wurden als Täter auch benannt, wer körperliche Gewalt, nicht jedoch sexuelle Gewalt anwandte. Da alle Gewaltformen vergleichbar traumatisch erlitten werden können, halte ich die Differenzierung zwar für sinnvoll, aber nicht für entscheidend. Zudem ist unübersehbar, dass auch körperliche Misshandlung nicht selten sexuell konnotiert ist – das Schlagen auf das entblößte Gesäß z.B. dürfte sexuell motiviert sein (vgl. Helmut Jaschke: Du schlägst mit dem Stock, aber rettest sein Leben!”, 2013, S. 16).
- Manche Bistümer haben seit der MHG-Studie keine weiteren Angaben mehr gemacht.
- Kurz: Unten stehende Angaben spiegeln nur die Spitze des Eisbergs.
16.2.2022 Die im Vatikan für die Bearbeitung von Missbrauchsfällen zuständige Glaubenskongregation hat einen Rückstand von etwa 4.500 unbearbeiteten Missbrauchsfällen. Quelle: americamagazine
20.12.2019 Im Jahr 2019 wurden im Vatikan ca 1.000 neue Missbrauchsfälle gemeldet. Das Personal der Behörde sei überwältigt, sagt John Joseph Kennedy, der Leiter des Disziplinarbüros der Glaubenskongregation. Damit sei die Zahl um vier Mal höher als noch vor zehn Jahren. Die meisten Anzeigen seien aus Argentinien, Mexiko, Chile, Italien, Polen und den USA eingetroffen. Quelle: religion orf sunherald.com
12.12.2019 Seit 2001 hat der Vatikan 6.000 Fälle sexuellen Missbrauchs durch Kleriker untersucht. Quelle: katholisch.de
27.9.2014 Im Jahr 2013 wurden 600 kath. Priester im Vatikan wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Quelle: Radio Vatikan
1.3.2013 Charles Scicluna berichtet von 4.000 Priester-Tätern, die seit 2003 dem Vatikan/der Glaubenskongregation gemeldet wurden. Quelle: Faz
65 Frauen- und 14 Männergemeinschaften gaben an, dass auch in den Gemeinschaften Betroffene sind. Bei Frauen aus 36 Gemeinschaften geschah der Missbrauch häufiger im außerkirchlichen, bei 10 der 14 Männergemeinschaften, die Angaben dazu machten, geschah der Missbrauch im kirchlichen Kontext. Manche Ordensmitglieder erfuhren Missbrauch sowohl im kirchlichen als auch im nicht-kirchlichen Kontext. Quellen: orden.de aachener-zeitung
- 2020-09-24 ca. 2.700 Anträge (laut Bischof Bätzing auf der Abschlusspressekonferenz der Vollversammlung der Bischöfe)
- 2020-02-01 zdf ca 2.200 Anträge
- 2019-09-25 dbk.de ca 2.100 Anträge
- 2019-03-15 blog.zdf.de 1900 Anträge
- 2018-03-23 fnp.de, 1675 bewilligte Anträge, keine Angaben über Täterzahlen: (2015: 105 Anträge; 2016: 126 Anträge; 2017: 54 Anträge).
- 2018-01-10 taz 1750 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2017-06-26 der westen, rund 1700 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-06-22 katholisch.de, rund 1700 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-03-16 domradio.de ca 1600 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-01-21 nw.de ca 1650 Anträge, davon ca 1568 bewilligt, keine Angaben über Täterzahlen
- 2016-01-20 news.feed-reader.net (http://news.feed-reader.net/ots/3229468/) mehr als 1000 Anträge, mehr als 860 Beschuldigte
- 2015-01-15 rp-online ca 1500 Anträge, davon ca 1425 bewilligt, keine Angaben über Täterzahlen
- 2014-04-23 la-croix.com 1380 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-12-07 mobil.stern.de, 1200 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-02-28 presseportal.de 950 Anträge, keine Angaben über Täterzahlen
- 2012-01-10 volksfreund.de: 950 Anträge auf “Entschädigung”, keine Angaben über Täterzahlen
11.9.2020 Missio hat in einer nicht-repräsentativen Umfrage bei 101 kirchlichen Einrichtungen in Afrika, Asien und Ozeanien erhoben, dass ca zwei Drittel der Befragten aus 19 Ländern, dem Thema „Missbrauch von Ordensschwestern durch Priester“ eine hohe bis sehr hohe Bedeutung beimessen. Das Hilfswerk kündigte die Einrichtung eines Büros an, das Präventionsmaßnahmen koordinieren soll. Quellen:missio-hilft.de, Kirche und Leben, dw
20.10.2022 Aus 23 Ländern Lateinamerikas und der Karibik beantworteten 1.417 Ordensfrauen eine anonyme Umfrage. 51,9 Prozent berichteten von Machtmissbrauch durch ihre Oberen, wie der lateinamerikanische Ordensverband CLAR mitteilte.34,2 Prozent berichteten von Machtmissbrauch durch Priester, 23,1 Prozent von Machtmissbrauch durch Ausbilder und 10 Prozent von Machtmissbrauch durch Bischöfe. 61 Prozent berichteten, dass geistlicher Missbrauch geleugnet werde, 30 Prozent sagten das Gegenteil. 14,3 Prozent der Ordensfrauen sprachen von sexueller Belästigung durch Priester, 9,7 Prozent von sexueller Belästigung durch Laien, acht Prozent von sexueller Belästigung durch andere Ordensleute. 19,8 Prozent der Ordensleute waren laut der Umfrage selbst Opfer sexuellen Missbrauchs. Quelle: vaticannews
Dokumentation Missbrauchsfälle in Bistümern
Dokumentation Missbrauchsfälle in Orden
26.6.2021 Am Aloisiuskolleg und der angeschlossenen Freizeiteinrichtung „AKO-Pro-Seminar“ gab es seit den 1950er Jahren mindestens 60 Betroffene und 23 Beschuldigte, darunter 18 Jesuiten. Quelle: Domradio
13.1.2016 Am Aloisiuskolleg gab es 60 Opfer. Quelle: Domradio
2013 Das Buch Brüntrup, Herwartz, Kügler (Hrsg.): Unheilige Macht, 2013 (?) S. 18) geht von mindestens 70 Tätern und 300 Opfern aus. 105 Anträge auf Leid-Anerkennung wurden gestellt.
10.1.2013 In den Internaten des Jesuitenordens in Berlin, Bonn, Hamburg und St. Blasien im Schwarzwald gab es mindestens 70 Täter und 300 Opfer. Quelle: Tagesspiegel
15.2.2011 Der Raue-Bericht geht von drei Tätern in St. Blasien und 115 – 120 Fällen aus. Quelle: jesuiten.org
31.10.2010 Am Aloisiuskolleg ist von 67 Opfern und 15 Ordenspriestern als Täter auszugehen. Quelle: az-web.de
27.10. 2010 Im Zinsmeister-Bericht zum AKO Bonn werden 45 Opfer genannt und als Täter 18 Jesuiten. Quelle: Domradio
8.7.2010 Das Gutachten von Andrea Fischer benennt drei Täter und 61 “Fälle”. Quelle: jesuiten.org
24.3.2010 In einem Brief an die Elternschaft des Internats berichtet Kollegdirektor Johannes Siebner von 33 gemeldeten Verdachtsfällen. Elf bezögen sich auf Jesuitenpater Wolfgang S., dem sadistische Übergriffe vorgeworfen werden. Vier Opfer gaben an, sie seien von Winfried H. sexuell missbraucht worden. Elf weitere Meldungen geben Hinweise auf die Taten von acht Jesuiten und einen Laienmitarbeiter. Quelle: Badische Zeitung
9.4.2010 Der deutsche Geistliche Georg Müller, Bruder des Ordens der Arnsteiner Patres und seit 1997 Bischof von Trondheim hatte ein Opfer. Quelle: Süddeutsche
31.3.2010 Die Ruhrnachrichten berichten von zwei Tätern unter den Arnsteiner Patres, die mindestens drei Opfer hatten. Quelle: ruhrnachrichten.de
17.1.2011 Bei den Barmherzigen Brüdern in Rechenbach hat ein Täter mindestens drei behinderte Opfer. Quelle: intranet.barmherzige.de
20.3.2023 Der Abt der Benediktinerabtei Kornelimünster, Pater Friedhelm Tissen, ist im Februar 2023 wegen der Verschleppung der Aufarbeitung von Missbrauch zurückgetreten. Der für die Pressearbeit zuständige Bruder Antonius Kuckhoff berichtet, dass ehemalige Schüler der früheren Ordensschule in Kornelimünster von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Auch in der Realschule St. Benedikt und dem zugehörigen Internat wurden Schüler teilweise massiv geschlagen und es gab Fälle sexueller Gewalt. Auch mindestens eine Person wurde bekannt, die im seelsorglichen Kontext von sexualisierter Gewalt betroffen war. Diese Taten wurden bislang mangelhaft aufgearbeitet, der Kontakt zu Betroffenen war „nicht angemessen“, Anträge auf Leidanerkennung wurden lange Zeit nicht bearbeitet. Aktuell sind fünf betroffene Personen bekannt. Eine unabhängige Studie soll in Auftrag gegeben werden. Quelle: katholisch.de
16.2.2023 Friedhelm Tissen, Abt der Benediktinerabtei Kornelimünster bei Aachen, ist wegen Fehlern bei der Missbrauchsaufarbeitung zurückgetreten. Er schreibt: „Mönche unserer Gemeinschaft haben Menschen sexualisierte und körperliche Gewalt angetan. Das haben wir als Gemeinschaft lange verdrängt. Ich als Verantwortlicher habe auf Meldungen Betroffener nicht angemessen reagiert, die Bearbeitung der Anträge auf Anerkennung des Leids verschleppt und die Aufarbeitung der
sexualisierten Gewalt nicht intensiv genug vorangetrieben. Mit meinem Rücktritt will ich ein Zeichen setzen, dass ich Verantwortung übernehme für das Leid, das ich Betroffenen zusätzlich zugefügt habe.“ Quellen: abtei-kornelimuenster katholisch.de
17.3.2010 In der Abtei Königsmünster hatte ein Täter ca 19 Opfer. Quelle: sauerlandkurier
28.6.2010 Im Kloster Metten gab es mindestens drei Täter und vermutlich mindestens sechs Opfer. Verfahren wurden wegen Verjährung eingestellt. Quelle: Kloster Metten
Benediktiner-Patres vom Gymnasium St. Stephan, ihn Mitte der 50er Jahre sexuell missbraucht zu haben und schwer körperlich gezüchtigt zu haben. Quelle: Augsburger Allgemeine
2.5.2016 Ein katholischer Benediktiner-Pater der Abtei Münsterschwarzach hat zwischen
1966 und 1974 im Kloster Damme mindestens fünf Jugendliche sexuell missbraucht. Quelle: Abendblatt.de
8.6.2012 Zwei Patres haben vor mehr als 25 Jahren im ehemaligen Internat der Homburger Privatschule Johanneum Kinder sexuell missbraucht. Sie haben gestanden. Quelle: saarbrücker-zeitung.de
20.03.2012 Die Initiative Ehemaliger des Johanneums in Homburg geht von mindestens 14 Betroffenen körperlicher und/oder sexueller Gewalt aus, die sich im Bistum Speyer, im Bistum Trier, bei den Missbrauchsbeauftragten des Ordens und an die Initiative gewandt haben. Quelle: initiative-ehemaliger-johanneum-homburg
Ein Täter hat sich selbst angezeigt und von einem Opfer berichtet. Quelle: nicht mehr auffindbar.
18.5.2011 Zwei Dominikaner-Pateres in Norddeutschland und ein Subpräfekt im Internat in Vechta von 1959-1961 wurden mehrfach übergriffig. Von Missbrauchshandlungen des Subpräfekten an einem großen Teil des jeweiligen Jahrgangs ist die Rede. Quelle: dominikaner.de
28.5.2010 Im Josefsheim in Reitenburch sollen ein Priester und ein Nachbar mindestens sieben Opfer im Zeitraum von 1933 bis Ende der 80er Jahre. Bis 1999 stand das Heim unter der Leitung der Dillinger Franziskanerinnen. Eine der Franziskanerinnen berichtet, dass es intern immer wieder Hinweise gegeben habe. Quelle: augsburger-allgemeine
19.4.2010 Im Jahr 1952 wurde ein Ordensmitglied des dortigen Franziskanerklosters wegen sexuellen Missbrauchs an zwei Mädchen (elf und 13 Jahre alt) zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt. Der Verdacht, der
Priester habe das 13 Jahre alte Mädchen geschwängert, das 1952 ein Kind
auf die Welt brachte, bestätigte sich nicht. Der Verdacht fiel danach auf den Adoptivvater des
Mädchens, weil er versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Im Anschluss an die Haftstrafe wurde der Pater nach Mato Grosso, Brasilien, versetzt. Dort habe er segensreich gewirkt und sich auch seit 1972 nach seiner Rückkehr nach Deutschland als Seelsorger und Drucker nichts mehr zuschulden kommen lassen. Quelle: wz.de
20.3.2010 Ein Franziskaner-Minorit soll in einem Bonner Internat des Franziskaner-Ordens in den siebziger Jahren Kinder unsittlich berührt haben. Zugleich gibt es Beschuldigungen gegen den 76-Jährigen aus seiner Zeit in Würzburg, wo er seit dem Ende der siebziger Jahre lebt. Quelle: Spiegel
8.3.2013 Ein ehemaliger Schüler begeht Siuizid. Quelle: merkur.de
7.3.2013 An 70 Opfer zahlte das Kloster „Entschädigung“. Quelle: mittelbayerische
27.2.2015 Der des sexuellen Missbrauchs angeklagte Pater Georg aus dem Kloster Ettal hat am vierten Prozesstag überraschend ein weitgehendes Geständnis abgelegt. Er bekannte sich zum Missbrauch von zwei Schülern und einem Versuch bei einem weiteren Jungen. Quelle: Süddeutsche
17.2.2011 Von ungefähr 100 Opfern im Kloster Ettal wird berichtet. Quelle: sueddeutsche
21.1.2011 Im Abschlussbericht schreibt Sonderermittler Pfister von wahrscheinlich mehreren hundert Opfern und mehr als 15 verdächtigen Patres und drei weltlichen Erziehern. Quelle: tz.de
24.10.2010 Von 80 Opfern im Kloster Ettal ist die Rede. Quelle: sueddeutsche
20.3.2010 Der Abschlussbericht des Klosters Ettal liegt vor. Quelle: Domradio
15.5.2023 Die Interventionsbeauftragte des Bistums Passau hat den Bistumsrat über die Verbrechen des 2000 verstorbenen Kirchenmusikdirektos Pater Norbert Weber, Kapuziner, informiert. 2010 wurde eine erste Tat aktenkundig. 2019 und 2020 meldeten sich zwei weitere Betroffene. Danach machte das Bistum den Namen des Täters öffentlich. Es meldeten sich seit November 2021 bis April 2023 weitere 18 Betroffene. Sieben der Betroffenen haben einen Antrag auf Anerkennungsleistungen gestellt. Die Kirchenmusiker*innen des Bistums Passau verzichten darauf, Werke von Pater Norbert Weber zu spielen. Quelle: Bistum Passau
1.2.2022 Im Bistum Passau hat der Kapuzinermönch und Kirchenmusikdirektor Norbert Weber fast vier Jahrzehnte lang minderjährige Jungen missbraucht. 14 Betroffene haben sich inzwischen gemeldet, das Dunkelfeld dürfte groß sein. Das berichten Ralf Fahnenbruck, Sprecher des Betroffenenbeirats des Bistums Passau und die Justiziarin Antonia Murr. Die allermeisten Betroffenen wollen sich nicht an die Kirche wenden. Antonia Murr berichtet, dass zwei Betroffene von Weber Entschädigungszahlungen erhalten haben. Insgesamt habe das Bistum Passau knapp 130.000 Euro an Missbrauchsopfer gezahlt. Quelle: br
26.11.2021 Das Bistum Würzburg schließt sich einem Anruf des Bistums Passau an Opfer des Kapuzinerpaters Norbert Weber an, sich zu melden. Weber soll über fast vier Jahrzehnte Kinder und Jugendliche missbraucht haben. In seiner Kaplanszeit von 1965-1968 war er in der Pfarrei „Zur Heiligen Familie“ in Karlstadt, Bistum Würzburg, tätig und wechselte danach ins Bistum Passau. Bislang sind drei Opfer des Kapuziners bekannt, es gebe jedoch wohl weitere Betroffene. Quelle: br
18.1.2016 Gegen Pater Richard, Kapuziner, Seelsorgeeinheit
Zell am Harmersbach, wurde der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs erhoben. Der Fall liege weit über 30 Jahre zurück. Pater Richard habe das Kloster bereits verlassen und lasse derzeit alle Ämter ruhen. Quelle: baden online
30.11.2011 Der Kapuzinerorden berichtet von 19 Tätern und etwa 45 Opfern. Die Quelle (http://www.kapuziner.org/dprov/notfall/meldungen.php) ist nicht mehr online.
16.3.2010 In Bad Mergentheim soll ein heute 80-jähriger Pater zwischen 1967 und 1975 mindestens ein Kind sexuell missbraucht haben. Nach den mutmaßlichen Übergriffen soll der tatverdächtige Pater zunächst in eine andere Niederlassung versetzt worden sein, seit etwa zwei Jahren aber wieder im Haus des Ordens in Bad Mergentheim leben. Der Leitung der Ordensprovinz war den Angaben zufolge bekannt, dass es „Auffälligkeiten“ gegeben hatte. In der Personalakte des Mannes fänden sich jedoch keine Eintragungen. Er sei dennoch bereits seit Jahren von allen seelsorgerischen Diensten entbunden. Bei den Kapuzinern ist es der zweite Missbrauchsfall, der in den vergangenen Wochen öffentlich wurde. Quelle: spiegel.de
4.3.2010 P. Josef Mittermaier, OFMCap, Provinzial der bayerischen Kapuzinerprovinz, berichtet von sexuellen Übergriffen des Direktors des damaligen Studienseminars der Kapuziner in Burghausen, Landkreis Altötting. Der Beschuldigte soll gegenüber Jugendlichen übergriffig geworden sein. 1985 wurde er als Krankenhausseelsorger nach München versetzt, von 1989 bis 2009 war er Wallfahrtsseelsorger in Würzburg, bevor er von allen priesterlichen Diensten enbunden wurde. Bereits 1991 wurden die Vorwürfe juristisch verfolgt, jedoch wegen Verjährung eingestellt. Quelle: orden-online
20.2.2023 Gegen den Missbrauchstäter, den ehemaligen Pater G. des Benediktinerklosters Wechselburg gibt es weitere Anzeigen. Pater Georg war von 2005 bis 2010 in diesem Kloster, in dem auch Veranstaltungen der Jugendseelsorge des Bistums Dresden-Meißen stattfanden. Das Bistum hat den Verdacht (welchen?) der Generalstaatsanwaltschaft Dresden zur Anzeige gebracht. Quellen: kloster-wechselburg Bistum Dresden-Meißen
28.4. 2015 In Handrup soll es sechs Missbrauchstäter gegeben haben, die 18 Opfer hatten. Siebzehnmal ging es um physische Gewalt, hier wurden neun Personen namentlich genannt. Quelle: leoninum.org
24.3.2010 Im ehemaligen Internat der Mariannhillfer Missionare in Reken-Maria Veen sollen Schüler sexuell missbraucht worden sein. Bislang gibt es nur einen anonymen Hinweis.
20.3.2010 Es gibt einen anonymen Hinweis auf Missbrauch in Maria Veen. Quelle: orden-online.de
11.1.2022 Die Staatsanwaltschaft in Frankenthal hat die Ermittlungen gegen eine Nonne der Niederbronner Schwestern eingestellt, nachdem sie den Vorwurf geprüft hat, die Nonne hätte vor fast 30 Jahren einen Jungen in einem Kinderheim in Speyer sexuell missbraucht. Das mutmaßliche Opfer hat seine Aussage verändert: er sei von der Ordensschwester geschlagen und gedemütigt worden, jedoch nicht sexuell missbraucht worden. Quelle: swr
18.12.2020 Das Sozialreferat von München hat Zweifel am Aufarbeitungswillen der Niederbronner Schwestern, die in den 60er und 70er Jahren auch in Oberammergau ein Kinderheim hatten. Auf die Untersuchung der Historikerin Christine Rädlinger: „Weihnachten war immer sehr schön„, das die Münchener Kinderheime von 1950 bis 1975 untersuchte, u.a. das Oberammergauer Kinderheim der Niederbronner Schwestern, reagierten die Schwestern abweisend beziehungsweise gar nicht. Von einer aktiven Mitwirkung an der Aufarbeitung könne aus Sicht der Stadt München beim Orden bisher „leider nicht“ die Rede sein. In einer Presseerklärung vom 17.12.2020 sichert die heutige Provinzoberin Geißinger „unbedingten Aufklärungswillen“ zu. Bislang findet sie – ausgenommen die Aussagen des Betroffenen des Kinderheims in Speyer – keinerlei Hinweise darauf, dass Schwestern die Kinder der Prostitution ausgeliefert hätten. Der Münchner Sozialpsychologen Heiner Keupp berichtet, dass es Prostitutionsvorwürfe vereinzelt auch schon in anderen Einrichtungen gegeben habe, etwa im Piusheim in Glonn. Allerdings sei ihnen bisher nicht nachgegangen worden. Quelle: katholisch.de
29.6.2018 Klaus Kurz war von 1965 bis 1978 im Kinderheim „Hänsel und Gretel“, Oberammergau. Das Kinderheim wurde von den Niederbronner Schwestern geleitet. Als Kurz sieben Jahre alt war, begann der Missbrauch durch einen Priester („Onkel Herrmann“). Mit zehn Jahren wurde er von einem chilenischen Gastpriester erstmals vergewaltigt. Die Vergewaltigungen dauerten wochenlang an. Auch eine Nonne habe sich an dem Kind vergangen, berichtet Kurz bei einem Hearing der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs. Quelle: welt.de
28.1.2017 Ein Betroffener aus einem Kinderheim der Niederbronner Schwestern in Oberammergau und von Salesianerpatres in München berichtet.
23.7.2021 Das Erzbistum Freiburg und das Bistum Dresden-Meißen haben ihre Angaben über einen mutmaßlichen Missbrauchsfall von 1990 korrigiert. Eine Voruntersuchung wegen Missbrauchsvertuschung gegen den Provinzial der deutsch-östereichischen Pallottiner-Provinz kam 2020 sehr wohl zu einem Ergebnis. Empfohlen wurde eine Visitation des Pallottiner-Ordens. Allerdings wurde das Erge bnis der Voruntersuchung weder an die Glaubenskongregation in Rom geschickt noch dem Orden bekanntgemacht. Quelle: BZ
22.3.2021 Im Vinzenz-Pallotti-Kolleg, Rheinbach bei Bonn, einem privaten katholischen Jungengymnasium hat der für die Aufarbeitung zuständige Pallotiner-Pater Norbert Possmann insgesamt zehn Täter und 29 Opfer identifiziert, die sexuelle Übergriffe und brutale Schläge erlitten. Einige Betroffene wurden entschädigt, bestraft wurde niemand. Generalanzeiger
15.11.2013 Der Sänger Wolfgang Niedeken berichtete bereits 1990 von sexuellem Missbrauch im Internat des Konvikts St. Albert in Rheinbach durch einen Pallottinerpater. Erst jetzt jedoch gebe es ein Interesse an Aufklärung. Quelle: Focus
15.6.2008 Dem Zirkuspater Schöning wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Von mindestens sechs Opfern ist auszugehen. Quelle: trottoir-online
25.11.2010 Der katholische Priester Hansjörg L., Prämonstratenser aus Fritzlar mit dem Ordensnamen Michael, wurde vom Kasseler Landgericht wegen sexuellem Missbrauch
von Kindern in 155 Fällen und dem Besitz von kinderpornografischen
Schriften zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden. Er hatte mindestens zehn Opfer. Quelle: hna.de
März 2013: Der Bintig-Bericht über Missbrauch am Collegium Josephinum spricht von 16 Tätern und mehr als 60 Opfern. Quelle: aloisiuskolleg Bintig-Bericht
11.1.2013 Am Collegoim Josephinum soll es über 60 Betroffene geben. Quelle: general-anzeiger-bonn.de
29.12.2022 Peter Hein hat im Bergedorfer Kinderheim am Grasreder Quälerei, Demütigung und sexuellen Missbrauch durch Thuiner Franziskanerinnen erlebt. Er erzählt davon. Quelle: Abendblatt
14.3.2022 Im katholischen Kinderheim St. Elisabeth in Hamburg-Bergedorf hat es ab den 1950er-Jahren offenbar mehrere Missbrauchsfälle gegeben. Das recherchierte das NDR Hamburg Journal. Geleitet wurde das Heim damals von Ordensschwestern der Thuiner Franziskanerinnen das Heim. Der Orden mit Sitz im Emsland will nach eigenen Angaben von diesen Vorwürfen bisher nichts wissen. Seit 1996 ist das Erzbistum Hamburg offizieller Träger des Heims. Bislang haben zehn frühere Heimkinder Anträge auf Anerkennung des Leids gestellt. Zum Teil wurden Anerkennungsleistungen gezahlt, zum Teil werden die Anträge noch bearbeitet. Quelle: NDR
26.1.2021 Die Thuiner Franziskanerinnen legen einen Zwischenbericht über Vorwürfe sexueller Gewalt und körperlicher Misshandlungen in ihren Kinderkurheimen zwischen 1970 und 1990 vor. Schwester Maria Cordis Reiker sagt: „Die ehemaligen Kurkinder unserer Einrichtungen sollen wissen, dass wir ihre Erinnerungen nicht in Frage stellen. Ich möchte, dass ihre Stimmen nach so langer Zeit gehört werden: von allen Schwestern in unserem Orden, von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Einrichtungen und von allen, die sich diesem Leid bisher verschlossen haben.“ Quelle: franziskanerinnen-thuine
4.4.2014 In der Amtszeit des Limburger Generalvikars Franz Kaspar kam es im Sankt Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen und in der Jugendhilfe Marienhausen vermehrt zu Fällen von Gewalt und Missbrauch. Auf Informationen über derartige Vorfälle habe Kaspar nicht angemessen reagiert. Quelle: katholisch.de
2.4.2014 Generalvikar Franz Kaspar, Limburg, hat als Leiter eines Pflegeheimes die Offenlegung des Missbrauchsfalls Alexander Markus Homes (Prügel vom lieben Gott, Bensheim 1981) verhindert. Quellen: Zeit
19.9.2013 Mindestens 51 Kinder wurden in Marienhausen, über 40 Kinder im Sankt Vincenzstift misshandelt und missbraucht. Quelle: rheingau-echo.de
15.9.2013 In zwei katholischen Heimen in Rüdesheim im Rheingau wurden 55 Kinder und Jugendliche in den Jahren 1945 bis 1970 Opfer sexueller Übergriffe. Im St. Vincenzstift Aulhausen berichteten 15 Betroffene von sexueller Gewalt in der Zeit von 1958 bis 1970. Eine gleiche Zahl von Opfern, die nach wie vor im Vincenzstift leben, habe ebenfalls von sexuellen
Übergriffen und Gewalt in dieser Zeit berichtet.
Von der Jugendhilfe Marienhausen meldeten sich 51 Ehemalige bei den damaligen Trägern, den Salesianern Don Boscos. 25 berichteten laut Söling von Missbrauch und sexueller Gewalt. Quelle: derwesten.de
20.9.2012 Dem Bistum Limburg sind fünf Personen bekannt, die berichten, im katholischen Kinderheim St. Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen sexuell missbraucht worden zu sein. Hauptbeschuldigter Täter ist der ehemalige Leiter des Stiftes, Rudolf Müller, der sich 1970 suizidierte. Seinem Nachfolger, Generalvikar Franz Kaspar, seien bis 2006 keine Vorwürfe bekannt geworden. Quelle: FR
28.2.2012 Ein Täter, der ein Opfer hatte, wird erwähnt. Quelle: westfalen-blatt.de
28.2.2011 Der Salvatorianer Pater S.M. missbrauchte einen Jungen. Quelle: salvatorkollegklausheide-leidenswege-retrospektive
20.4.2010 Gegen einen Priester aus dem Bistum Mainz, der dem Schönstatt-Institut
der Diözesanpriester angehört und der gegenwärtig in der Deutschen
Auslandsseelsorge in Washington D.C. eingesetzt ist, sind
Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden. Wie durch den Generalrektor des
Schönstatt-Instituts in Simmern am 30. März 2010 mitgeteilt wurde, steht
der betroffene Priester im Verdacht, in den späten 80er und frühen 90er
Jahren sexuelle Beziehungen zu weiblichen Jugendlichen und jungen
Frauen unterhalten zu haben, die sich ihm in seiner Eigenschaft als
Seelsorger der Schönstatt-Mädchenjugend anvertraut hatten. Der Verdacht
auf sexuellen Missbrauch von Kindern unter 14 Jahren besteht nicht. Quelle: kath.net
24.4.2023 August Huber, Spiritaner, war von 1960 bis 1969 in Schiltach, Erzbistum Freiburg, eingesetzt. Dort kam es zu Missbrauch. Weder der Zeitraum noch die Anzahl der Betroffenen sind bekannt. 2022 wurde in Irland öffentlich, dass 233 ehemalige Ordensschüler 77 Patres Missbrauch vorwerfen. Quelle: schwarzwaelder-bote
18.7.2011 Bei den Spiritanern in Menschen hatte ein Täter vier Opfer. Quelle: Der Westen
29.4.2022 Helmut Kraus, Betroffener von sexualisierter Gewalt durch einen Pater der Steyler Missionare in St. Wendel, berichtet, welchen Einfluss die Gewalt auf sein weiteres Leben hatte. Quelle: pressreader
15.4.2016 Der Provinzial der Steyler Missionare berichtet in einem Schreiben von 28 Tätern und mindestens 44 Opfern.
2.8.2010 In der Seelsorgeeinheit von Birnau und Nussdorf hatte Pater G. mehrere Opfer. Der Täter gehörte zum Orden Mehrerau, war aber im Erzbistum Freiburg tätig. Quelle: spiegel.de