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Presse

2023

27.3.2023 Bischof Ackermann, Trier, hat einen Priester beurlaubt, dem sexuelle Übergriffigkeiten vorgeworfen werden, die sich in den frühen 1990er-Jahren ereignet haben sollen. Die kirchenrechtliche Untersuchung, die Ende 2021 eingeleitet wurde, ruhte während der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und wird nun wieder aufgenommen. Das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ist unbekannt. Quelle: katholisch.de


27.3.2023 Der frühere Polizeikommissar Hans-Jürgen Wallat hat bei seiner Untersuchung der Personal- und Disziplinarakten in der Evangelischen Kirche der Pfalz vier Missbrauchsfälle gefunden, die der Landeskirche bislang nicht bekannt waren. Insgesamt sind der Unabhängigen Aufarbeitungskommission bisher neun Missbrauchsfälle bekannt. Von 1947 bis 2022 gab es 43 Verdachtsfälle unterschiedlicher Schwere, die sich nicht alle bestätigten. Wie viele der Fälle sich bestätigten, ist unbekannt. Quelle: Domradio


25.3.2023 Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, der Künstler Andreas Kuhnlein und Christoph Klingan, Generalvikar von München und Freising, besuchten am 24. März 2023 den Andachtsraum der Kirche Sankt Martin in Unterwössen. Die Darstellungen des Künstlers Kuhnlein erinnern an die mindestens acht Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Pfarrer. Quelle: Domradio  s. auch: feinschwarz.net – Feinschwarz und Julia Enxing erhalten morgen den Herbert Haag-Preis. Herzlichen Glückwunsch!


25.3.2023 In Ihringshausen, Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, hat ein ehemaliger Gemeindepfarrer Kinder und Jugendliche missbraucht. Er war dort bis Mitte der 1980er Jahre eingesetzt. Bislang sind fünf Betroffene bekannt. Die Landeskirche geht von weiteren Betroffenen aus. Der Gemeindepfarrer wurde von einem kirchlichen Disziplinargericht verurteilt. Er verliert seine Versorgungsansprüche und seine Ordinationsrechte. Die Landeskirche will weitere Stationen des früheren Pfarrers kritisch beleuchten. Die Landeskirche will einen „von unabhängigen Experten“ begleiteten Aufarbeitungsprozess starten. Seit den 1950er-Jahren wurden in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck annähernd 40 Fälle bekannt. Quelle: hna


25.3.2023 Papst Franziskus hat die Vorschriften zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs zusammengeführt und erweitert. Sie gelten nun auch für Laien, die Leiter*innen von Vereinigungen von Gläubigen sind, z.B. für Neue Geistliche Gemeinschaften. Außerdem gelten die Vorschriften nun auch im Blick auf „schutzbedürftige Erwachsene“. Quelle: katholisch.de


25.3.2023 Christiane Florin kommentiert den Rücktritt von Bischof Bode. Quelle: share.deutschlandradio


25.3.2023 Florian Breitmeier, NDR-Kirchenredaktion, ordnet den Rücktritt von Bischof Bode, Osnabrück, ein. Quelle: tagesschau


25.3.2023 Johannes Norpoth, Sprecher des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz, konstatiert, dass mit Bischof Bode einer der reformwilligen Bischöfe ausscheidet und fragt, warum der Papst Bischof Bodes Rücktritt zugestimmt hat, die Kardinäle Woelki und Marx, Erzbischof Heße, die Weihbischöfe Schwaderlapp und Puff jedoch nicht entlassen hat. Quelle: Domradio


25.3.2023 Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Bischof Bode, Osnabrück, angenommen. Bode ist der erste Bischof in Deutschland, der im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal zurücktritt. Respekt! Quellen: katholisch.de   Bischof Bode zu seinem Rücktritt


25.3.2023 Regina Heyder bespricht das Buch von Céline Hoyeau: „Der Verrat der Seelenführer. Macht und Missbrauch in neuen Geistlichen Gemeinschaften“. Quelle: feinschwarz.net


24.3.2023 In der Landeskirche Bayern gibt es Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit von Betroffenen sexualisierter Gewalt und der Fachstelle. *-Quelle: DLF


24.3.2023 In einem Modellprojekt berät die Diözese Rottenburg-Stuttgart Männer, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind. Bundesweit haben laut Studien rund fünf Millionen Männer sexualisierte Gewalt in ihrem Leben erfahren. Betroffene Männer können sich an die Stuttgarter  Beratungsstelle „Ruf und Rat“ wenden. Bislang haben 20 betroffene Männer sowie mehrere Angehörige von Betroffenen, aber auch von Tätern und Tatgeneigten Kontakt aufgenommen. Quelle: Domradio


24.3.2023 Im Erzbistum Berlin wurden seit 75 Jahren 125 Verdachtsfälle auf sexualisierte Gewalt durch Kleriker und Kirchenmitarbeiter gemeldet. 2022 gab es 13 neue Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs oder sexueller Übergriffe an Minderjährigen oder erwachsenen Schutzbefohlenen. Fünf der gemeldeten Vorfälle betrafen aktuelle Sachverhalte, in einem Fall lagen die vorgeworfenen Taten sechs Jahre zurück. Sieben Meldungen bezogen sich auf Taten, die 20 und mehr Jahre zurückliegen. Zehn Betroffene stellen 2022 Anträge auf Anerkennungszahlungen, die AKA zahlte im letzten Jahr 399.000 Euro an Betroffene im Erzbistum Berlin aus. Quelle: Erzbistum Berlin


24.3.2023 Ein Augsburger Diözesanpriester wurde wegen sexuellen Missbrauchs eines Schutzbefohlenen zu acht Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Verteidigung hat Berufung eingelegt. Quelle: katholisch.de


23.3.2023 Wilfried Fesselmann, der wie mindestens 27 andere Minderjährige Opfer sexualisierter Gewalt durch den ehemaligen Priester Peter H. (Bistum Essen und Erzbistum München) wurde, will das Bistum Essen zivilrechtlich wegen Vertuschung verklagen. Quelle: t-online


23.3.2023 Die Schmerzensgeld-Klage von „Karin Weißenfels“ (Pseudonym), einer Angestellten des Bistums Trier gegen ihren Arbeitgeber, geht weiter.. Ein Gütetermin scheiterte. Am 14. Juni soll ein Kammertermin stattfinden. „Weißenfels“ fordert Schmerzensgeld von Bischof Ackermann, weil er vor etwa 40 Mitarbeitenden des Bistums Trier ihren Klarnamen offenlegte. Sie hatte von geistlichem und sexuellen Übergriffen durch einen Priester von den 1980er bis zu den 2000er Jahren berichtet. Durch die Offenlegung ihrer Identität sei sie retraumatisiert worden. In der Verhandlung berichtete das Bistum, dass es seinerseits durch die Klage traumatisiert wurde. Auch von einem „Rachefeldzug“ der Klägerin sei die Rede gewesen. Quelle: Kirche und Leben

 

23.3.2023 Die zivilrechtliche Verhandlung des Landgerichts Traunstein gegen das Erzbistum München, den Missbrauchstäter Peter H., die früheren Münchner Erzbischöfe Kardinal Wetter und Kardinal Ratzinger beginnt nun am 20. Juni. Die Klage hat ein Mann aus Garching an der Alz eingereicht, weil er klären lassen will, ob kirchliche Vorgesetzte in Haftung genommen werden können für den Schaden, den er durch Missbrauch eines Priesters erlitten hat. Bis dann soll geklärt werden, wer das Erbe des Beklagten Ratzinger/Papst Benedikt XVI. antreten wird, da Papst Benedikt XVI. verstorben ist. Quelle: katholisch.de


21.3.2023 Der Kardinal von Lissabon hat vier katholische Priester entlassen, nachdem ein unabhängige Kommission Untersuchungen wegen Kindesmissbrauch durchführte. Die Kirche in Portugal hatte den Diözesen freigestellt, die verdächtigen Priester zu entlassen. Quelle: religiondigital.org


21.3.2023 Die Staatsanwaltschaft München I hat ihre Ermittlungen zu dem im Münchner Gutachten aufgeführten Missbrauchsfällen abgeschlossen. Die Vorwürfe gegen den früheren Münchner Erzbischof Ratzinger wegen Beihilfe, ließen sich nicht erhärten. Einer der beiden geprüften Fälle war der Fall des Priesters Peter H. Weil dessen Missbrauchstaten jedoch verjährt seien, sei auch eine mögliche Beihilfe verjährt. Wilfried Fesselmann, eines der Opfer von Peter H., berichtet. Quelle: religion.orf


21.3.2023 Beinahe wäre der Fall in den alltäglichen Meldungen zu Missbrauch und Vertuschungsgewalt untergegangen. Hildegund Keul erläutert, worin sie die besondere Bedeutung des Falls ‚Tony Anatrella‘ sieht: Er müsste die homophoben „Konversionstherapien“ zu Fall bringen. Quelle: feinschwarz


21.3.2023  Wenn das Thema „Sexueller Missbrauch“ „ausschließlich im empörten Ton des Skandals verhandelt wird, gerät die Dauerhaftigkeit ebenso aus dem Blick wie die erschreckende Alltäglichkeit“. Darauf weist Ilse Müllner in der Zeitschrift Bibel und Kirche hin. Quelle: katholisch.de


20.3.2023 Das Landgericht Traunstein hat im Zivilverfahren eines Missbrauchsopfers den Termin für den Start der mündlichen Verhandlung auf unbestimmte Zeit verschoben. Zuerst müssten die „Rechtsnachfolger des verstorbenen emeritierten Papstes“ ermittelt werden, teilte das Gericht mit. Quelle: vaticannews


20.3.2023 Im Bistum Erfurt wurden 63 Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche erfasst. Die MHG-Studie war noch von zehn Beschuldigten und zwölf Betroffenen ausgegangen. Quelle: Thüringer Allgemeine


20.3.2023 Kardinal Woelki muss am 28. März vor Gericht als Partei aussagen. Die Bild-Zeitung hatte geschrieben, Woelki habe 2017 vor der Beförderung eines Priesters durch die Personalakte und eine Polizeiwarnung von den Vorwürfen gegen den Priester gewusst. Woelki hatte eidesstattlich versichert, weder die Personalakte noch die Polizeiakte gekannt zu haben. Lediglich von Gerüchten und von einem nicht strafbaren sexuellen Kontakt des Priesters mit einem 16 Jahre alten Prostituierten habe er gewusst. Quelle: kirche-und-leben


20.3.2023 Der Abt der Benediktinerabtei Kornelimünster, Pater Friedhelm Tissen, ist im Februar 2023 wegen der Verschleppung der Aufarbeitung von Missbrauch zurückgetretenDer für die Pressearbeit zuständige Bruder Antonius Kuckhoff berichtet, dass ehemalige Schüler der früheren Ordensschule in Kornelimünster von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Auch in der Realschule St. Benedikt und dem zugehörigen Internat wurden Schüler teilweise massiv geschlagen und es gab Fälle sexueller Gewalt. Auch mindestens eine Person wurde bekannt, die im seelsorglichen Kontext von sexualisierter Gewalt betroffen war. Diese Taten wurden bislang mangelhaft aufgearbeitet, der Kontakt zu Betroffenen war „nicht angemessen“, Anträge auf Leidanerkennung wurden lange Zeit nicht bearbeitet. Aktuell sind fünf betroffene Personen bekannt. Quelle: katholisch.de


19.3.2023 Die Staatsanwaltschaft hat den früheren Münchner Erzbischof Friedrich Wetter als Beschuldigten vernommen. Dabei geht es um „Fall 26“ aus dem Münchner Missbrauchsgutachten und einen 1962 verurteilten Kleriker. Die Staatsanwaltschaft prüft, welche kirchlichen Amtsträger den vorbestraften Priester wieder als Seelsorger einsetzten. Dem Priester wird sexueller Missbrauch von mindestens zehn Kindern vorgeworfen – die Dunkelziffer könnte erheblich sein. Quelle: Süddeutsche


18.3.2023 In der Pfarrei St. Heinrich in Reken gab es Ende der 1960er Jahre sexuellen Missbrauch durch einen damals in der Pfarrei tätigen Pater der Mariannhiller Missionare, Pater P.S. Der heute zuständige Pfarrer Thomas Hatwig wurde von einer Person über den Missbrauch informiert. Pfarrer Hatwig erfuhr daraufhin vom Bistum Münster, dass dort zwei Meldungen vorliegen. Die beiden Betroffenen erhielten vom Bistum Münster Anerkennungszahlungen, ohne dass die Pfarrei informiert wurde. Quellen: Bistum Münster   Kirche und Leben


18.3.2023 Bischof Bätzing hatte den Priester Winfried Roth ermahnt, weil er sich zwei Frauen in den Jahren 2000 und 2007 sexuell genähert habe. Er  hatte das Verhalten als nicht strafrelevant eingestuft, der zuständige Missbrauchsbeauftragte hatte zumindest den Fall aus dem Jahr 2007 als „sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ gewertet. Bischof Bätzing hatte den Pfarrer 2020 zum Bezirksdekan befördert, obwohl die Vorwürfe kirchenintern bekannt waren. Nun tritt der Pfarrer von Maria Himmelfahrt Hachenburg in Absprache mit dem Bistum in den Ruhestand. Das Bistum Limburg „dankt Pfr. Roth für seinen langjährigen Dienst in der Pfarrei und im Oberwesterwald.“ Quellen: mariahimmelfahrt-hachenburg   Hessenschau   swr


17.3.2023 Ein Priester aus Oberschwaben, Diözese Rottenburg-Stuttgart soll einen anderen Menschen unangemessen berührt haben. Ein Kind sei nicht betroffen, informiert die Diözese. Das teilte die Diözese Rottenburg-Stuttgart mit. Er darf seinen Dienst vorerst nicht ausüben. Quelle: swr


17.3.2023 Mareike Ott, die Vorsitzende der Unabhängigen Aufarbeitungskommission für sexuellen Missbrauch im Bistum Speyer, beschreibt die geplante Studie. Auch das Kinderheim der Niederbronner Schwestern in der Engelsgasse in Speyer soll in den Blick genommen werden.  Quelle: rheinpfalz   


17.3.2023 Der Betroffenenrat bei der UBSKM hat „keinen Zweifel daran, dass es Betroffene ritueller und organisierter sexueller Gewalt gibt. Jede diesem Tatkontext grundsätzlich die Existenz absprechende Diskussion ist eine fachliche und gesellschaftliche Entsolidarisierung mit den Betroffenen.“ Hingewiesen wird darauf, dass diese Meldung nicht die Positionen des UBSKM-Amtes wiedergibt. Quelle: beauftragte-missbrauch,  s. auch  Erklärung der DGPS und Erklärung des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen


17.3.2023 An der Uni Tübingen gab es Hinweise auf «emotionalen Missbrauch sowie sexuelle Grenzverletzungen». Recherchen von kath.ch zeigen: Es geht um einen jungen Kirchenhistoriker. Er war früher in Heiligenkreuz, dann in Tübingen. Wegen sexueller Handlungen während eines Online-Seminars kündigte ihm die Uni Frankfurt. Jetzt arbeitet er beim Cäcilienverband. Quelle: kath.ch


16.3.2023 Bei der Hotline des Bistums Mainz, die zur Zeit der Veröffentlichung der Mainzer Studie geschaltet war, haben sich zwei weitere Betroffene gemeldet. Die Gutachter sprechen darin von mindestens 400 Opfern sexueller Gewalt im Bistum Mainz seit 1945, meist Kinder und Jugendliche. Quelle: swr


16.3.2023 Wissenschaftler*innen der Wuppertaler Uni haben einen Missbrauchsskandal im evangelischen  Martinsheim in Moers, Landeskirche im Rheinland, untersucht. Dort hatte es in den 50er Jahren massive körperliche und sexuelle Gewalt gegen „zahlreiche Schüler“ gegeben. Der Leiter, der studierte Pharmazeut und Gymnasiallehrer Johannes Keubler, war 1956 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Den Opfern wurde damals aber kaum geholfen. Die Untersuchungsergebnisse werden am 30.3.2023 vorgestellt. Quellen: radiowuppertal   www2.ekir


16.3.2023 Jahresbericht 2022 der Aufarbeitungskommission im Bistum Rottenburg-Stuttgart. Kritische Anmerkungen zum Jahresbericht von dem Journalisten Karlheinz Heiss


16.3.2023 Der 15. Zivilsenat des OLG hat entschieden, dass die „Bild“-Zeitung berichten darf, Kardinal Woelki haben einen „Missbrauchspriester befördert, obwohl er von den Vorwürfen wusste. Das Gericht sagte wörtlich, dies entspreche der Wahrheit, denn der Kardinal habe die von der Zeitung benannten Vorwürfe gegen den Geistlichen gekannt. Daniel Deckers kommentiert: „In Woelkis Fall gilt: Je weniger er als Letztverantwortlicher gewusst haben will, umso schwerer wiegt die moralische Last nicht wahrgenommener Verantwortung.“ Quellen: ksta  ksta


16.3.2023 Der Dogmatiker Hans-Joachim Sander sieht das Scheitern der Kirche als unaufhaltbar an, der Niedergang ließe sich nur noch gestalten. Quelle: Herder Korrespondenz


16.3.2023 Betroffene von Missbrauch und sexualisierter Gewalt durch Priester und Kirchenmitarbeiter erwarten von dem Freiburger  Missbrauchsbericht, der am 18.4.2023 vorgestellt werden soll, Klartext und eine eindeutige Benennung von Schuldigen. Sabine Vollmer, Vorsitzende des Betroffenbeirats kritisiert, dass die Aufarbeitung zu spät begann und schleppend lief. Sie weist darauf hin, dass die meisten Täter, Mittäter und Vertuscher bereits gestorben sind. Hätten sich die Schuldigen spätestens ab 2010 zu ihrer Verantwortung bekannt, hätte es keine Studien auf Basis der oft unvollständigen Kirchenakten gebraucht. Vollmer erwartet von dem Bericht, dass benannt wird, warum und wie oft Täter versetzt wurden, warum Missbrauchsmeldungen verschwanden, wer wen gedeckt hat, und warum Akten unvollständig sind. Inzwischen sind „rund 600 Betroffene“ bekannt. Erzbischof Burger hatte beteuert, dass es ihm darum gehe, „Gerechtigkeit für die Betroffenen zu erreichen und die Verantwortlichen klar zu benennen“. Quellen: katholisch.de   Sonderheft des Konradsblattes: Grenzachtend. Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Freiburg


16.3.2023 Bischof Kohlgraf, Mainz, nimmt im Hirtenbrief Stellung zum Gutachten des Bistums Mainz. Er sagt: „Bei der Lektüre der Studie wurde mir erneut bewusst, wie brennend die Themen sind, denen wir uns auch auf dem Synodalen Weg stellen: der Frage der Macht, dem Priesterbild, der Sexualmoral sowie dem Aufbrechen einer reinen Männerdomäne in der Kirche. Wenn es ein systemisches Versagen gab und bis heute die Gefahr dafür groß ist, dann werden wir um die Bearbeitung systemischer Fragen nicht herumkommen.“ Quelle: bistummainz


 15.3.2023 Sexueller Missbrauch durchzieht die Geschichte. Das illustriert der Fall des Jesuiten Jacob Marrell im Jahr 1698. Auch damals wurde geschwiegen. Der Schutz der Institution wog mehr als weltliche Gerechtigkeit. Quelle: deutschlandfunk


15.3.2023 Kardinal Mario Grech hat die Vorbereitungskommission für die im Oktober beginnende Weltsynode der katholischen Kirche eingesetzt. Ihr gehören ein Jesuit, ein Geistlicher, drei Bischöfe, eine Ordensfrau, ein weiterer Priester und ein Kardinal an. Quelle: katholisch.de


15.3.2023 Stephanie Butenkemper berichtet im Interview von ihrer Forschung zu geistlichem oder spirituellen Missbrauch. Sie hat das Buch „Toxische Gemeinschaften: Geistlichen und emotionalen Missbrauch erkennen, verhindern und heilen“ geschrieben. Quellen: katholisch.de    neuesruhrwort


14.3.2023 Die Vollversammlung der polnischen Bischofskonferenz hat beschlossen, den Umgang von Papst Johannes Paul II. mit Missbrauchstätern  in seiner Zeit als Krakauer Erzbischof und den Umgang aller Bistümer und Ordensgemeinschaften mit Missbrauchstätern untersuchen zu lassen. Die Untersuchung soll von Historikern, Juristen und Psychologen durchgeführt werden. Die staatlichen und kirchlichen Archive sollen dafür geöffnet werden. Quelle: katholisch.de


14.3.2023 Papst Franziskus teilte mit, dass er die Päpstliche Kinderschutzkommission beauftragt habe zu prüfen, ob in allen Ländern Lateinamerikas das Nötige getan werde, um sexualisierte Gewalt zu verhindern und (!) zu ahnden. „Wer auch immer die Auswirkungen kleinredet oder die aktuelle Gefahr verharmlost, entehrt jene, die so viel gelitten haben, und betrügt die, denen zu dienen er vorgibt“, sagte er. Außerdem entwerte Missbrauch die Botschaft Jesu. Quelle: katholisch.de

Kommentar: Noch vor wenigen Tagen hat Papst Franziskus Papst Johannes Paul II. gegen Vertuschungsvorwürfe in Schutz genommen, als er sagte, damals hätte man alles vertuscht und man müsse jede Epoche mit Hermeneutik der jeweiligen Zeit deuten. 


14.3.2023 Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in Speyer startet ihre Studien. Sie sollen historische, verwaltungswissenschaftliche und sozialpädagogische Fragen des Missbrauchs durch Kleriker und Mitarbeitende des Bistums ab 1946 klären. Ansprechpartnerin für das Forschungsprojekt ist Prof. Dr. Sylvia Schraut. Mail: uak-bistum-speyer@posteo.de bis zur Einrichtung einer eigenen e-mail-Adresse an der Universität Mannheim. Frau Schraut und die Mitglieder der UAK erhoffen sich den Kontakt mit zahlreichen gesprächsbereiten Betroffenen, Familienangehörigen und Zeitzeugen.“ Quellen: Bistum Speyer  katholisch.de


14.3.2023 Auch Steffen Zimmermann findet die Aussage von Papst Franziskus „hochproblematisch“ und ein „ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen“. Papst Franziskus hatte zur Verteidigung von Papst Johannes Paul II. gesagt, „damals“ habe man alles vertuscht und man müsse das Verhalten „“mit der Hermeneutik der jeweiligen Zeit“ verstehen. Quelle: katholisch.de


14.3.2023  „Die Bischöfe haben sich in vielen Fragen bewegt, aber sie wollen nicht von ihrer Macht lassen“, sagt der Kirchenrechtler Thomas Schüller. Unkontrollierte Macht in Klerikerhänden hält Schüller für eine „zentrale Ursache“ für das Auftreten sexualisierter Gewalt. Quelle: Domradio


14.3.2023 Das Bistum Münster beendet mit sofortiger Wirkung die Arbeit seiner Beratungsstelle „Organisierte sexuelle und rituelle Gewalt“. Nach einem Bericht des Spiegel gibt es keine Belege für die Existenz ritueller Netzwerke, die als Täterorganisationen im Verborgenen arbeiten. Auch für „Mind Control“ gibt es keine Nachweise. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs)  kritisierte ein Forschungsprojekt zu ritueller sexueller Gewalt, das von der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs gefördert worden war. Darin hatten Forschende angebliche Erinnerungen an rituelle Missbrauchserfahrungen nicht hinterfragt, sondern als Fakt dargestellt und ebenfalls Mind Control als Tatsache behauptet. Quelle: Spiegel, s. auch Wahn vs. Wahrheit: Daher kommen Verschwörungstheorien   und blog.gwup.net


13.3.2023 Hildegunde Keul, Professorin warnt vor Missbrauch in Geistlichen Gemeinschaften. Die Missbrauchsgefahr ist in geistlichen Gemeinschaften und auch in charismatischen Bewegungen erhöht. Das betrifft sowohl Missbrauch geistiger oder auch spiritueller Art bis hin zu Missbrauch sexueller oder auch finanzieller Art – durch Ausbeutung von Geld, Arbeitskraft oder -zeit. Quelle: katholisch.de,  s. auch Céline Hoyeau: Der Verrat der Seelenführer. Macht und Missbrauch in Neuen Geistlichen Gemeinschaften  und Julia Knop: Drei Jahre Synodaler Weg – eine erste Bilanz


13.3.2023 Ein Priester im oberbayerischen Pfaffenhofen, Bistum Augsburg, muss sich wegen einer Missbrauchsanschuldigung vor Gericht verantworten. Nun sollen weitere Zeugen gehört werden. Eine Urteilsverkündung ist für den 24.3.2023 vorgesehen. Bereits 2016 hatte die Staatsanwaltschaft ermittelt, aber kein strafrechtlich relevantes Tun gesehen. 2016 hatte der Priester um Versetzung gebeten. 2021 wurde jedoch an seinem neuen Einsatzort der Vorwurf aus seiner früheren Tätigkeit bekannt. Daraufhin stellte das Bistum den Geistlichen frei. Eine kirchenrechtliche Voruntersuchung laufe, teilt das Bistum mit. Seit wann die Voruntersuchung läuft, ist nicht bekannt. Unbekannt ist auch, warum das Bistum Augsburg den Geistlichen erst freistellte, als die Vorwürfe am neuen Arbeitsort bekannt wurden. Quelle: katholisch.de


13.3.2023 Die empfindlichste Stelle für die katholischen Bischöfe seien die Macht, die eigenen Privilegien, die eigene Rolle im System, meint die Theologin Julia Knop. „Daran soll partout nicht gerührt werden. Und jeder Versuch, das zu tun, löst sofort ihren Abwehrreflex aus.“ Knop kritisiert die Ergebnisse des dreijährigen Synodalen Weges: „Am neuralgischen Punkt, an dem Heilung tatsächlich beginnen könnte, haben sich die Bischöfe auf dem Synodalen Weg verweigert: Sie lassen auf ihre Macht nichts kommen“, sagte sie. Davon gehe keine heilende Wirkung für das Problem des Missbrauchs in der Kirche aus. Quelle: katholisch.de


11.3.2023 In den zehn Jahren seines Pontifikats hat Papst Franziskus „eine steile Lernkurve hinter sich und vielleicht auch noch vor sich“, was den Umgang mit Missbrauchsfällen betrifft. Das sagte der deutsche Missbrauchs-Experte Hans Zollner jetzt in einem Interview zum zehnjährigen Jahrestag des Amtsantritts von Franziskus. Quelle: vaticannews


11.3.2023 Sexualisierte Gewalt: Mütter als Mittäterinnen. Quelle: wdrmedien-a.akamaihd


11.3.2023 Die Synodalversammlung hat mit mehr als 92 Prozent den Weg für Segensfeiern für homosexuelle Paare und wiederverheiratet-geschiedene Menschen frei gemacht. Der Mainzer Bischof Kohlgraf glaubt jedoch nicht, dass alle Bischöfe Segnungsfeiern in ihren Bistümern zulassen. Quelle: Kirche und Leben


11.3.2023 Das erste Programm des staatlichen polnischen Fernsehens bekennt sich im Streit über die Vertuschungsvorwürfe zu Papst Johannes Paul II., indem es täglich um 20 Uhr historische Aufnahmen von Predigten das früheren Papstes sendet. Quellen: Domradio    ZDF


11.3.2023 Auch Papst Franziskus verteidigt seinen Vorvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) gegen Vorwürfe wegen dessen Umgang mit Missbrauchsfällen. Man müsse die Dinge nach den Maßstäben der jeweiligen Zeit bewerten, sagte er: „Damals hat man alles vertuscht.“ Franziskus wies darauf hin, dass es üblich war, beschuldigte Priester in andere Länder zu schicken. Jede Epoche müsse „mit der Hermeneutik der jeweiligen Zeit gedeutet werden“. Quelle: katholisch.de

Kommentar: Ich kann mich gut an Zeiten erinnern, in denen katholische Priester sehr genau wussten, bei welcher Rocklänge eine Sünde gegen das 6. Gebot vorlag. Und da sollen die Bischöfe nicht gewusst haben, dass sexueller Missbrauch eine Straftat und eine Sünde ist?! Die verantwortlichen Bischöfe haben ja nur deswegen vertuscht, WEIL sie wussten, dass Kindesmissbrauch eine Straftat und eine schwere Sünde ist.


10.3.2023 Der emeritierte Professor für Fundamentaltheologie an der Universität Augsburg zeigt auf, warum es zu systematischer Vertuschung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche kam. Er macht Papst Johannes Paul II. und Joseph Ratzinger mitverantwortlich dafür, weil sie Missbrauchsfälle unter das päpstliche Geheimnis stellten. Quelle: Süddeutsche


10.3.2023 Der deutsche Kurienkardinal Paul Josef Cordes hat den Umgang der Bischöfe mit Missbrauchsfällen in der Vergangenheit verteidigt. Man müsse dazu den zeitlichen Kontext beachten. Die Kirche verstehe sich als „Gemeinschaft von Menschen, die auf das Glauben und Erleben der  Verbundenheit all ihrer Mitglieder setzt“, wozu auch „ein gegenseitiges Schutzgefühl“ gehöre, sagte Cordes. „Es leuchtet somit ein, dass Bischöfe schon bei Verdächtigungen von Priestern nicht gleich das öffentliche Gericht angerufen haben; sie durften – auch wenn sie die Täter wegen ihrer großen Sünde diskret sanktionierten – deren Selbstachtung nicht leichtfertig gefährden.“ Auch kritisierte Cordes die mediale Berichterstattung. Quelle: Domradio   Briefe an die Herausgeber der FAZ

Kommentar: Der Kurienkardinal kennt nicht einmal seine Bibel: z.B. Mt 18, 6 ff. oder 1 Kor 6,9b-11. Und die Opfer katholischer Kleriker scheinen des Schutzes nicht würdig zu sein, jedenfalls sind sie dem Kardinal nicht der Rede wert.


10.3.2023  Die Vertuschungsvorwürfe gegen Johannes Paul II. sorgen weiter für hitzige Debatten in Polen. Der frühere Privatsekretär von Papst Johannes Paul II, Stanislaw  Dziwisz warnt: „Die Zerstörung des kollektiven Gedächtnisses führt zur Selbstvernichtung der Nation, zum Entzug ihrer Identität, die seit Jahrhunderten auf den Werten des Evangeliums beruht.“ Man dürfe nicht schweigen oder gleichgültig zusehen, „wie der Prophet unserer Zeit bespuckt wird“. Quelle: katholisch.de


10.3.2023 Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt. Eine große Mehrheit stimmte dafür, das Papier erst im Synodalen Ausschuss final zu beraten. Quelle: katholisch.de

Kommentar: Dieser Text stellt die Frage an die katholischen Bischöfe, ob sie Macht abgeben oder nicht.


10.3.2023 Der Synodale Weg hat strengere Vorgehensweisen im Umgang mit Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben, beschlossen. Die Synodalversammlung fordert die Bischofskonferenz auf, eine Disziplinarordnung für Priester zu erarbeiten, so dass Bischöfe Priester, denen kein strafrechtlich relevantes Verhalten nachgewiesen werden kann, die jedoch ein grenzüberschreitendes Verhalten zeigen, sanktioniert werden können. Ihnen soll eine Kontrollperson zugewiesen werden, die Therapieauflagen überprüft und den weiteren Berufs- und Lebensweg der Täter verfolgt. Der Synodale Weg hat in Erster Lesung beraten, dass Missbrauch an Erwachsenen bei Beratungsangeboten und in Schutzkonzepten künftig im Blick sein soll. Noch fehlen einheitliche Verfahrensregeln im Fall von sexuellem Missbrauch an Erwachsenen in Seelsorgebeziehungen oder Abhängigkeitsverhältnissen. Anlaufstellen für Frauen müssen ausgebaut werden. Quelle: Neues Ruhrwort


10.3.2023 Mit einer psychologischen Studie will die Aufarbeitungskommission im Bistum Trier die persönlichen Folgen von sexualisierter Gewalt für Betroffene analysieren. Wer sich an der Studie der Uni Trier beteiligen will, kann sich bei der Projektmitarbeiterin Michelle Lange telefonisch unter 0651/201-2927 oder per E-Mail bei lange@uni-trier.de melden. Quellen: Neues Ruhrwort input-aktuell


10.3.2023 Heute hat der Synodale Weg erwachsene Frauen (und Männer) als Betroffene von geistlichem und sexuellem Missbrauch in den Blick genommen. Vorbereitet wurde dieser Blick durch die Anlaufstelle für Frauen, die im Raum der katholischen Kirche Gewalt erfahren haben und durch das Buch „Erzählen als Widerstand„, das von Dr. Barbara Haslbeck, Dr. Regina Heyder, Prof.in Dr. Ute Leimgruber und Dorothee Sandherr-Klemp herausgegeben wurde und vom KDFB stark unterstützt wurde. Quelle: katholisch.de


10.3.2023 Die Synodalversammlung hat abgestimmt: Frauen sollen künftig in Eucharistiefeiern predigen dürfen. Schwester Katharina Ganz ist froh
über den Beschluss. Gleichzeitig übt sie im Interview Kritik – auch, weil die Laienbeichte aus dem Dokument gestrichen wurde.  Sie beklagt die Langsamkeit der Veränderungen in der katholischen Kirche und benennt „bischöfliche Drohungen, dass der Text abgelehnt würde, wenn wir nicht bestimmte Themen herausnehmen. Hier werden die Machtverhältnisse in unserer Kirche eklatant widergespiegelt und man fühlt sich als Frau wie ein Wesen zweiter Klasse und als Handlanger für die Bischöfe.“  Quelle: katholisch.de


9.3.2023 Rom muss Ohnmacht lernen, meint der Kirchenrechtler Thomas Schüller und empfiehlt der katholischen Kirche in Deutschland, ihren Reformweg entschlossen fortzusetzen – auch gegen den Widerstand einer ausgezehrten Elite im Vatikan. Quelle: Theologie und Kirche


9.3.2023 Performance auf dem Synodalen Weg: verantwort:ich, eine „Tanzcollage des Leids, der Schuld und des Wegsehens“. Mit einer großflächigen Installation im gesamten Dom soll auf systemische Verstrickungen hingewiesen werden. Synodale und Betroffene kommen zu Wort und stellen sich der Frage nach einem möglichen Ausweg aus der Verstrickung. Quelle: youtube

Weitere Infos zum Synodalen Weg finden Sie hier.


9.3.2023  Der Kirchenrechtler und Theologe Thomas Schüller sagt, die Strafverfolgungsbehörden z.B. in Mainz und Münster hätten die Kirchen und ihre Mitarbeiter in katholisch geprägten Gegenden „mit Glacé-Handschuhen angefasst“. Auch aufgrund der Prominenz von Kardinal Lehmann hätten Strafverfolgungsbehörden gezögert, gegen die Kirche vorzugehen. Der rheinland-pfälzische Justizminister Mertin wies die Vorwürfe zurück. Quelle: swr


8.3.2023 Das Landgericht Köln hat im Klageverfahren von Kardinal Woelki gegen den Axel-Springer-Verlag „die persönliche Einvernahme des Kardinals als Partei angeordnet“. Ein Termin dafür stehe noch nicht fest. In dem Verfahren geht es um die Frage, ob Kardinal Woelki bei der Ernennung des Pfarrers dessen Personalakte kannte und von einer Warnung der Polizei wusste. Woelki sagt, er habe lediglich von einem Kontakt des Pfarrers zu einem Prostituierten und von „weiteren Gerüchten“ gehört. Quelle: rp-online


8.3.2023 Auch bei der heute beginnenden letzten Synodalversammlung sind Missbrauchsbetroffene nur Gäste ohne Stimmrecht. Johannes Norpoth , Sprecher des Betroffenenbeirates, zeigt das, dass die Institution immer noch Angst davor hat, sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Johanna Beck, ebenfalls Gast beim Synodalen Weg, beschreibt, wie sie den Synodalen Weg erlebt. Quellen: kirche-und-leben   Domradio


8.3.2023 Die argentinische Organisation von Betroffenen sexuellen Missbrauchs durch katholische Kleriker – „Adults for Children’s Rights“ – wirft Papst Franziskus vor, Versuche einer Kontaktaufnahme seit 2002 zu ignorieren. Auch ein aktueller Anlauf, Franziskus in Rom zu treffen, sei gescheitert, erklärt die NGO. Sebastián Cuattromo, einer der Mitbegründer der NGO, sagte, die Weigerung des Papstes zu einem Treffen sei „schmerzlich“ und zeuge „von einem historischen Unwillen, einer enormen Ungerechtigkeit entgegenzutreten“. Zusammen mit seiner Mitstreiterin Silvia Piceda kritisiert Cuattromo einen „Mangel an Empathie“ bei Franziskus. Er berichtet von seinen Erfahrungen mit der Kirche von Buenos Aires unter der Leitung des damaligen Erzbischofs Jorge Mario Bergoglio und beschreibt, dass er mit „tiefer Arroganz“ und einer „enormen Unterschätzung der Schwere des Verbrechens“ reagiert habe. Quelle: katholisch.de


8.3.2023 Der Historiker Marek Lasota, langjähriger Mitarbeiter des Instituts für Nationales Gedenken (IPN), weist im Blick auf die Vorwürfe gegen den früheren Erzbischof von Krakau und späteren Papst Johannes Paul II. darauf hin, dass Wojtyla vieles an seine Mitarbeiter delegiert habe und nicht unbedingt persönlich auf dem Laufenden gewesen sei. Zudem habe er gar keine unumschränkte Macht im Bistum gehabt – da gebe es ja das bischöfliche Gericht. Außerdem treffe der Ortsbischof seine Entscheidungen nicht losgelöst von vorgeschriebenen Verfahren. Quelle: vaticannews


8.3.2023 Um die Rolle von Kardinal Karol Wojtyła in seiner Zeit als Krakauer Erzbischof beim Umgang mit Missbrauch in der Kirche zu klären, braucht es nach Ansicht der polnischen Bischofskonferenz weitere archivalische Untersuchungen. Warum dies nicht bereits bei der Einleitung eines Seligsprechungs-Verfahrens geschah, erklärt die polnische Bischofskonferenz nicht. Quellen: katholisch.de


8.3.2023 Pressekonferenz der Mainzer Bistumsleitung zur Aufarbeitungs-Studie im Bistum Mainz. Quellen:  facebook    Domradio


8.3.2023 Der Amtsnachfolger des polnischen Papstes in Krakau, Erzbischof Marek Jedraszewski, nimmt den späteren Papst Johannes Paul II. in Schutz. Derzeit laufe mit „Lügen und Unterstellungen“ eine „Operation zur Zerstörung der leuchtenden Erinnerung“ an Johannes Paul II. Er bleibe weiterhin ein „Feind der Prediger der Gender-Ideologie, der Befürworter und Abtreibung und Euthanasie“. Dies sei der Grund für die Versuche, „ihn zu vernichten“. Quelle: katholisch.de


7.3.2023 In der Missbrauchsaufarbeitung warte die Kirche zu oft nur ab, kritisiert der Betroffenensprecher Johannes Norpoth. Er setzt auf externen Druck, hat Forderungen für die Zukunft – und blickt mit gemischten Gefühlen auf die letzte Vollversammlung des Synodalen Wegs. Ein Interview. Quelle: katholisch.de


7.3.2023 Bischof Genn, Münster, hat rund 60 Betroffene von sexuellem Missbrauch durch katholische Kleriker getroffen. Das zweistündige Treffen sei anstrengend gewesen, habe jedoch auch gute Ergebnisse gebracht, sagte ein Betroffener. Das Bistum Münster werde Rechtsanwaltskosten für diejenigen übernehmen, die Widerspruch gegen die Höhe der Anerkennungszahlungen einlegen wollen. Quelle: Neues Ruhrwort


7.3.2023 In Polen ist nach einem Bericht des Fernsehsenders TVN 24 eine Debatte entstanden über das Verhalten des späteren Papstes Johannes Paul II. Der Bericht nennt drei Priester, die Wojtyla als Erzbischof von Krakau versetzt haben soll, obwohl sie Kinder missbraucht hatten. Die Priester Eugeniusz Surgent und Jozef Loranc verbüßten kurze Haftstrafen, Boleslav Sadus wurde nach Österreich geschickt, ohne dass das Erzbistum Wien über die Beschuldigungen informiert wurde. Der Journalist Marcin Gutowski sprach mit einem Opfer, das sagte, es habe Wojtyla in den 1970er Jahren über den Missbrauch informiert. Die polnische Gesellschaft reagiert gespalten. Quellen: rnd    8.3.2023 Tagesschau


7.3.2023 Pater Marko Rupnik konzelebrierte am Sonntag, 5.3. die Messe in der Basilika  Santa Prassede in Rom, obwohl ihm jede öffentliche geistliche und sakramentale Aktivität verboten ist. Sein Vorgesetzter Johan Verscheuren sagte, Rupnik sei nur erlaubt, Messen im Kontext des Aletti-Zentrums zu konzelebrieren. Das berichtet die italienische Zeitung „Domani“. Es sei ihm, Verscheuren, nicht möglich, die Medienberichte zu bestätigen. Italienische Medien berichteten auch, dass Rupnik am 22.1. vor einer Besuchergruppe in der Basilica S. Johannes Lateran über seine Renovierungsarbeiten von Mosaiken in der Kapelle des Päpstlichen römischen Priesterseminars gesprochen habe. Quelle: catholicnewsagency


7.3.2023 In Polen will eine staatliche Einrichtung Sexualdelikte von Geistlichen aus der kommunistischen Ära 1945 bis 1989 untersuchen. Gesucht werden soll in den Archiven des Instituts des nationalen Gedenkens (IPN). Ob sich die katholische Bischofskonferenz an der Untersuchung beteiligen wird, ist noch unklar. Zuletzt wurden Vorwürfe öffentlich, dass der spätere Papst Johannes Paul II. in seiner Zeit als Erzbischof von Krakau Missbrauch vertuscht habe. Die Tageszeitung „Rzeczpospolita“ berichtet, dass sich die Vatikanbotschaft in Polen wünsche, das Erzbistum Krakai solle die Karol Wojtyla betreffenden Fälle prüfen. Quelle: katholisch.de  s. auch  religion.orf     spiegel

 

7.3.2023 ARD-Film: Die katholische Kirche und die Frauen – eine Dokumentation begleitet Frauen, die für die Gleichberechtigung der Frauen in der katholischen Kirche kämpfen. Quelle: ardmediathek

 

7.3.2023 Der katholische Priester Christoph Konjer, Nordhorn, Bistum Osnabrück, hat Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs durch einen Priester erstattet. Zur Tatzeit war Konjer ein 17-jähriger Ministrant. Der Beschuldigte wurde von Bischof Bode bereits wegen anderer Anschuldigungen in den Ruhestand versetzt. Quelle: NOZ


7.3.2023 In den 1990er-Jahren soll ein hauptberuflicher Kirchenmitarbeiter der evangelischen Landeskirche Hannover  gegenüber minderjährigen Jugendlichen übergriffig geworden sein. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Der Beschuldigte arbeitete in der Kirchengemeinde Bad Laer-Glandorf, Bad Iburg, Hilter, Rothenfelde und Dissen. Quelle: NDR


7.3.2023 Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) hat bislang rund 40 Millionen Euro an Opfer katholischer Kleriker ausgezahlt. Quelle: Herderkorrespondenz7.3.2023 Hans Zollner, Kinderschutzexperte des Vatikans, kritisiert die Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland.  Er bemängelt, dass noch immer einheitliche Standards fehlen und das langsame Tempo. Er habe den Eindruck, dass die Kirche und ihre Verantwortungsträger überfordert seien. Viel früher hätte die Kirchenleitung auf Transparenz und Rechenschaftspflicht und die persönliche Befähigung Wert legen müssen. Bis heute hätten Kirchenleute kein Verständnis dafür, dass Betroffene unterschiedliche Arten von Aufarbeitung verlangten. Zugleich äußerte Zollner Zweifel, ob die Regierung von Bund und Ländern eine eigene Aufarbeitung auf den Weg bringen wollten. Quelle: Neues Ruhrwort


6.3.2023 Der vom Landgericht Saarbrücken wegen sexueller Nötigung zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilte Priester aus dem Bistum Trier hat beim Bundesgerichtshof (BGH) Revision gegen das Urteil eingelegt. Quelle: Neues Ruhrwort


6.3.2023 Der Journalist Marcin Gutowski recherchierte, dass Papst Johannes Paul II. in seiner Zeit als Bischof von Krakau von Pädophiliefällen gewusst hat und die Täter in andere Gemeinden versetzte, um Skandale zu vermeiden. Einen der Priester schickte er mit einem Empfehlungsschreiben an den Wiener Kardinal König, ohne ihn  über die Vorwürfe zu informieren. Der Erzdiözese Wien ist nichts Negatives über den Priester während seiner Zeit in Österreich bekannt geworden. Gutowski recherchierte bei Opfern der Priester, deren Angehörigen und ehemaligen Angestellten der Diözese und recherchierte auch in Dokumenten der ehemaligen kommunistischen Geheimpolizei. Die Diözese Krakau verweigerte den Zugang zu ihren Archiven. Bereits Ende 2022 sabte der niederländische Journalist Ekke Overbeek, er habe „felsenfeste Beweise gefunden, Dass Karol Wojtyla geholfen habe, kirchliche Missbrauchsfälle zu vertuschen.  Der frühere Postulator im Heiligsprechungsprozess von Johannes Paul II., Slawomir Oder, nannte die Vorwürfe „völlig absurd“. Thomas Doyle hingegen nannte die Enthüllungen des Journalisten „revolutionär“ – sie zeigten, was viele Menschen längst vermuten: dass Karol Wojtyla schon vor seiner Zeit als Papst von dem Problem wusste. Quellen: religion.orf     spiegel


5.3.2023 Ein Interview mit Mechthild Leise über Geistlichen Missbrauch in der Katholischen integrierten Gemeinde (KiG). Quelle: br


4.3.2023 Hans Zollner, Kinderschutzexperte, bemängelt in der katholischen Kirche das Fehlen einheitlicher Bewertungskriterien für künftige Priester. Zudem mangele es an speziellen Eignungstests für künftige Priester. Bislang gebe es auch noch keine Tests,m muit denen das Risiko sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen bewertet werden könne. Nahezu völlig unerforscht sei die Welt der Ausbildung in religiösen Frauenorden. Quelle: katholisch.de


4.3.2023 Die katholische Kirche in Portugal hat die kirchlichen Opfer sexualisierter Gewalt um Vergebung gebeten. Eine Expertenkommission hatte mindestens 4.815 Minderjährige seit den Fünfzigerjahren ermittelt. Zugleich will die Bischofskonferenz ein kirchliches Komitee einrichten, an das sich Betroffene wenden können. Eine finanzielle Entschädigung für Opfer sexuellen Missbrauchs in kirchlichen Kontexten schließt die portugiesische Bischofskonferenz aus, da Missbrauch eine individuelle Straftat sei.  Während des Weltjugendtages im August in Lissabon sei ein Bußgottesdienst der portugiesischen Kirche geplant. Die unabhängige Untersuchungskommission gab dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz Ornelas einen Bericht über die noch aktiven Priester, die sich an Minderjährigen vergangen haben sollen. Man werde diese Fälle prüfen, versprach Ornelas. Quellen: Zeit   vaticannews     neuesruhrwort


3.3.2023 Die katholische Kirche muss sich nach Worten des päpstlichen Hauspredigers, Kardinal Cantalamessa, dringend weiter reformieren. Cantalamessa verglich die Frage des Umgangs mit Laien und insbesondere mit Frauen mit der „bahnbrechenden Öffnung der Urkirche gegenüber Nichtjuden“. Quelle: vaticannews

Kommentar: Cantalamessa scheint gelernt zu haben.


3.3.2023 Der ungarische populäre Priester András Hodász ist eigenen Angaben zufolge als Teenager Opfer sexualisierter Gewalt durch einen katholischen Geistlichen geworden. La Croix schreibt, dass Hodász der erste ungarische Kleriker ist, der seinen Missbrauch durch einen Kleriker öffentlich machte. Er warf der katholischen Hierarchie vor, sich den Forderungen der Betroffenen nach einer unabhängigen Untersuchung der Vorwürfe sexuellen Missbrauchs zu widersetzen, und bezeichnete die Untätigkeit der Kirche als „unentschuldbar“ und „unvertretbar“. Quelle: vaticannews


3.3.2023 „Was mir im Lauf der Zeit bewusst geworden ist und mich nachhaltig erschüttert, ist die Tatsache, dass nicht eine der geistlichen Personen mich nach meinem Glaubensleben gefragt hat. Dass mir ein wichtiges Fundament meines Lebens weggebrochen ist, scheint nicht zu interessieren.“ Das formuliert eine Betroffene/ein Betroffener kirchlichen Missbrauchs aus dem Bistum Mainz. Die Studie von Weber/Baumeister konstatiert: „Die Kirche ist dabei oft sprachlos gegenüber den Betroffenen und leistet nur unzureichend spirituelle Unterstützung.“ Quelle: Mainzer Studie S. 984 –  995 

Kommentar: Das haben wir 2016 mit dem inzwischen vergriffenen Buch „Damit der Boden wieder trägt“ in die Diskussion einzubringen versucht. Dass es eine Gruppe auch der kirchlich Betroffenen gibt, die nach Zugehörigkeit zu den Christ*innen sucht.


3.3.2023 Ein Betroffener aus dem Bistum Mainz berichtet: Lieblingsmessdiener. Eine vollständige Vergewaltigung


3.3.2023 Die Mainzer Bischöfe zwischen 1945 bis 2017 – Stohr, Volk, Lehmann – sorgten sich um die Institution und die kirchlichen Missbrauchstäter, nicht um die Opfer. Auch die Amtszeit von Kardinal Lehmann war bis 2001 von Abwehr und Vortäuschen von Handeln, ab 2002 von Herausreden und Verteidigen geprägt und erst ab 2010 verschob sich der Schwerpunkt Lehmanns auf Eingestehen und Bewältigen. Selbst die kirchlichen Leitlinien wurden nicht stringent umgesetzt. Lehmann machte den Umgang mit Missbrauch nie zur Chefsache – dafür waren der Generalvikar und der Justiziar Giebelmann zuständig. Die Anwälte stellen bei Lehmann, der von 1987 bis 2008 Vorsitzender der DBK war, einen Gegensatz zwischen öffentlich medialem Auftreten und seinem tatsächlichen Handeln fest. Der 2018 verstorbene Lehmann habe den von ihm selbst formulierten Anspruch selbst am wenigsten erfüllt. Die Forscher befragten auch Pfarreien und Caritas-Einrichtungen – aber die geringe Rücklaufquote erlaubte keine belastbaren Erkenntnisse. Das Thema Missbrauch sei in den Gemeinden noch nicht angekommen. Dass auch Kardinal Lehmann die Öffentlichkeit und die Katholik*innen belogen hat, ist belegt. Quellen: katholisch.de   Zeit    katholisch.de


3.3.2023 Die Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung der Studie des Bistums Mainz wird am 3.2., 11 Uhr, live übertragen: uw-recht.org,  ulrich-weber.comuwp-recht.de. Anschließend steht sie zum Download zur Verfügung. In dieser Studie wird auch die Rolle von Kardinal Lehmann beleuchtet. Quellen: uw-recht.org   Ulrich Weber/Johannes Baumeister: Erfahren. Verstehen. Vorsorgen. Studie zu Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung seit 1945 im Verantwortungsbereich des Bistums Mainz 


3.3.2023 Gegen einen Stadtdechanten im Bistum Essen gab es 2013 und 2021 Vorwürfe grenzverletzenden Verhaltens. Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wurden im Februar 2023 eingestellt, Auch kirchliche Ermittlungen gaben keine Hinweise auf strafbare Handlungen. Nun hat der Stadtdechant um Freistellung von seinen Aufgaben gebeten. Bischof Overbeck hat den Dechanten bis 30. Juni freigestellt. Quellen: katholisch.de   Neues Ruhrwort     IPP-Gutachten S. 339 ff


2.3.2023 In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sind mit Stand März 2023 seit 1947 bis heute 80 Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch bekannt. Dazu gehören auch Fälle, die in Heimen evangelischer Trägerschaft sind und Fälle von Peer-Gewalt. Im Fokus stehen neben Pfarrpersonen auch pädagogisches Fachpersonal und kirchliche Berufsgruppen ebenso wie ehrenamtlich Mitarbeitende. Quelle: ekhn


2.3.2023 Um das Thema Missbrauch als Querschnittaufgabe in der Breite der Bischofskonferenz zu verankern, wurden bei der Frühjahrsvollversammlung in die bischöfliche Fachgruppe für Fragen des sexualisierten Missbrauch und von Gewalterfahrungen folgende Vertreter beauftragt: Die Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (Bischof Gerber, Fulda), Pastoralkommission (Bischof Kohlgraf, Mainz), Jugendkommission (Bischof Oster, Passau). Bischof Timmerevers, Dresden-Meißen, vertritt das Thema Geistlicher Missbrauch. Bischof Jung wurde als Vorsitzender Des Verbands der Diözesen in die Fachgruppe berufen. Quelle: blog.zdf


2.3.2023 Papst Franziskus fordert seine Kirche erneut zum Einsatz gegen sexuellen Missbrauch auf. Die Kirche müsse ein Vorbild sein und Betroffenen einen sicheren Ort bieten. Für den März rief Franziskus zum Gebet für Betroffene auf. Notwendig seien konkrete Taten, um die Gräuel wiedergutzumachen und um zu verhindern, dass diese wieder geschähen. Die Opfer müssten im Zentrum aller Bemühungen stehen. Quelle: Domradio


1.3.2023 Kurienkardinal Walter Kasper, früherer Bischof von Rottenburg-Stuttgart, sagt, er habe sich „eine solche Situation lange Zeit nicht vorstellen können. Gemeint ist der sexuelle Missbrauch Minderjähriger durch Priester und die Vertuschung des Missbrauchs. Der Journalist Karl-Heinz Zeiss hingegen berichtet von Fällen, die dem damaligen Bischof Kasper durchaus bekannt gewesen sein mussten. Quellen: katholisch.de   k-punkt-rottenburg


1.3.2023 Betroffene sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche in Deutschland können ab sofort Widerspruch gegen die Höhe ihrer erhaltenen Zahlung in Anerkennung des Leids einlegen. Anträge nehmen die Ansprechpersonen der jeweils zuständigen Bistümer oder Orden entgegen. Quelle: Kirche und Leben


1.3.2023 Die Bischofskonferenz hat einen Expertenrat aus Fachleuten in Recht, Medizin, Psychologie und Kriminalistik beschlossen. Die Auswahlkommission besteht nicht aus Bischöfen. Der Expertenrat soll am 1.1.2024 die Arbeit aufnehmen. Bistümer sollen jährlich öffentlich über die Zahl von Missbrauchsfällen, über Präventionsleistungen und Anzahl und Höhe von Beiträgen für Therapien Betroffener berichten. Die Bischofskonferenz verspricht sich Druck durch die Öffentlichkeit, ein Durchgriffsrecht in die Bistümer hat die DBK nicht. Dies gilt auch für die Verjährungsfrage. Der Missbrauchsbeauftragte der DBK, Bischof Dieser, drängt darauf, dass der Expertenrat unbedingt eine politische und gesellschaftlich anerkannte Legitimation benötige. Die UBSKM sei eingeschaltet. Quellen: Süddeutsche


1.3.2023 Im Bistum Dresden-Meißen sind inzwischen ca 50 Missbrauchsfälle bekannt. Quelle: tag24


1.3.2023 Pressegespräch der Deutschen Bischofskonferenz


28.2.2023 Opfer sexueller Gewalt in der katholischen Kirche fordern eine stärkere Beteiligung des Staates bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen. Quelle: Zeit


28.2.2023 Die Theologin Dr. Barbara Haslbeck berichtet über ihre Arbeit als Beraterin bei der Anlaufstelle für Frauen, die im kirchlichen Raum spirituellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt erfahren haben. Sie fordert, sexuellen Missbrauch in Seelsorgebeziehungen als Erweiterung in den § 174c des Strafgesetzbuches aufzunehmen. „Sexuelle Handlungen innerhalb von Seelsorgeverhältnissen sind unter Strafe zu stellen“, sagte sie. Quellen: katholisch.de    Domradio


28.2.2023 Am Freitag wird die Missbrauchsstudie für das Bistum Mainz vorgestellt. Die Studie hat Rechtsanwalt Ulrich Weber durchgeführt. Sie umfasst die Jahre seit 1945, also auch die Zeit von Kardinal Lehmann. Stephanie Rieth, Theologin, ist in der Mainzer Bistumsleitung für die Missbrauchsthematik zuständig. Sie spricht von ihren Erwartungen an die Studie. Quellen: bistummainz   spiegel vom 22.6.2002


28.2.2023 Betroffene und ehemalige Mitglieder der „Katholischen Integrierten Gemeinde“ (KiG) fordern in einem Brief von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine Wahrheits- und Aufarbeitungskommission. Auch die Rolle der Priester in der KiG müsse erforscht werden. Quelle: katholisch.de    Exigler


28.2.2023 Der Leiter des Instituts für Staatsrecht an der Universität Köln, Stephan Rixen, konstatiert: „Bislang haben sich alle anderen Akteure wie die Sportverbände oder die evangelische Kirche eher hinter der katholischen Kirche versteckt – und der Staat hinter allen.“ Er fordert neben höheren finanziellen Entschädigungen auch „bessere Beratungs- und Unterstützungsangebote, die auf die Situation der Betroffenen zugeschnitten sind“.  Quelle: Domradio


27.2.2023 Um die den katholischen Frauen zugedachte Position in ihrer Kirche zu kennen, lohnt es, den Vortrag des Nuntius Eterovic anlässlich der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe zu lesen. Der Vorsitzender Bischofskonferenz Bätzing berichtete später, es sei ihm „phasenweise fast unerträglich“ gewesen, dem Nuntius zuzuhören. Quellen: dbk    katholisch.de


27.2.2023 Papst Franziskus hat Bischof Franco Mulakkal in Audienz empfangen. Die Times of India berichtet, der Papst habe Mulakkal getröstet und gesagt, er sei froh zu hören, dass er den Fall vor Gericht gewonnen habe. Nun meldet sich die indische katholische Aktivistinnengruppe „Sisters of Solidarity“ mit einem Offenen Brief an Papst Franziskus. Die Sisters of Solidarity stellen fest, dass Mulakkal lediglich in erster Instanz gewonnen habe, der Fall aber noch nicht vorbei sei. Sie beklage, dass der Papst zwar den Bischof tröste, sich aber bei der Schwester oder ihren Unterstützerinnen nicht gemeldet habe. Quelle: katholisch.de


27.2.2023 Erzbischof Heße, Hamburg, hat nach der Vorstellung der Mecklenburger Studie weitere Missbrauchs-Untersuchungen für das Erzbistum angekündigt. Heße plädierte auczh für eine gesamtdeutsche Studie nach zuvor festgelegten Kriterien. Auch der Staat müsse sich mehr in die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche beteiligen. Heße verteidigte, dass aus Datenschutzgründen keine Namen Beschuldigter oder kirchlicher Verantwortungsträger genannt wurden. Der Betroffenenrat der norddeutschen Bistümer forderte die Namensnennung. Heße hingegen meint, die Namen Beschuldigter und der Verantwortungsträger seien hinlänglich bekannt. Zudem bringe am Ende der Fokus auf Namen nicht weiter.  Quelle: Domradio


26.2.2023 Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei haben am 16.2.2023 das Ordinariat des Erzbistums München und Freising und das Erzbischöfliche Palais – Amts- und Wohnsitz von Kardinal Marx – mit einem Durchsuchungsbeschluss durchsucht. Sie sollen dem Gerücht von der Existenz eines „Giftschrankes“ nachgegangen sein, in dem heikle Unterlagen zu Missbrauchsfällen gelagert sein könnten. Gefunden wurde offensichtlich nichts, denn ein vorhandener Giftschrank dürfte vor einem Jahrzehnt aufgelöst worden sein und die Dokumente ordentlich abgelegt worden sein.  Bislang hat das Erzbistum die von der Staatsanwaltschaft gewünschten Unterlagen immer herausgegeben – soweit bekannt. Politisch interessant ist, dass der Staat der Kirche zeigt, welche Möglichkeiten ihm das Strafrecht gibt. Konkret könnte es um den „Fall 26“ (S. 502 ff) des WSW-Gutachtens gehen. Justizminister Eisenreich hatte die Staatsanwaltschaft München I kritisiert, die den vollständigen Text des Gutachtens von 2010, in dem auch die Namen von Vertuschern stehen, erst 2019 anforderte. Öffentlich wurde lediglich eine Kurzfassung ohne Namen. Quelle: sueddeutsche


26.2.2023 Christoph Fleischmann ordnet den Fall des Priesters aus Freisen, Bistum Trier, vor dem Landgericht Saarbrücken ein, der zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis zur Bewährung, ausgesetzt auf vier Jahre, und zu einer Geldstrafe von 2.500 Euro verurteilt wurde. Dem Priester wird sexuelle Nötigung eines Minderjährigen vorgeworfen. Quelle: deutschlandfunk


26.2.2023 Bischof Genn, Münster, hat den Recklinghäuser Pfarrer, gegen den wegen des Besitzes von kinder- und jugendpornographischen Schriften ermittelt wird, von seinem Amt entpflichtet. Quelle: katholisch.de    bistum-muenster


25.2.2023 Im Bistum Dresden-Meißen starb ein katholischer Pfarrer am 8. August 2022. Im Nachruf des Bistums heißt es, dass das Bistum „auf Wunsch des Verstorbenen“ auf eine Würdigung des Lebens verzichtet. Auch von einem Strafdekret ist die Rede. Nun räumt das Bistum ein, dass sich der Pfarrer über Jahre an Kindern vergangen hat. Seine Arbeitsorte waren Schirgiswalde, Großenhain, Aue, Kirchberg, Annaberg-Buchholz. Eine erste anonyme Anzeige ging 2006 beim Bistum ein, 2007 folgte eine Anzeige mit Namensnennung. Weitere Anzeigen gab es 2010 und 2021. Der Pfarrer habe sich selbst angezeigt und drei Betroffene genannt. Insgesamt sind dem Bistum acht männliche und eine weibliche Betroffene bekannt. Die Betroffenen waren meist minderjährig. Das Bistum meldete den Fall mehrfach nach Rom. Im Bistum Dresden-Meißen sind derzeit 54 Betroffene und 20 Kleriker und acht Laien als Täter bekannt. Auch das Bistum hat Strafanzeige gestellt. Quellen: de.knews.media   freiepresse


25.2.2023 Die Staatsanwaltschaft Marseille hat Missbrauchs-Ermittlungen gegen den französischen Kardinal Jean-Pierre Ricard, 78, wegen Verjährung  eingestellt. Das kirchenrechtliche Verfahren ist weiter anhängig. Ricard hatte sich wegen „verwerflichen Verhaltens gegenüber einer 14-Jährigen“ bei der Bischofskonferenz angezeigt. Die Betroffene leide unter schweren und  dauerhaften Folgen. Gestanden hat der Kardinal nach Angaben der Staatsanwaltschaft, vor 35 Jahren ein nach seiner Einschätzung 13 Jahre altes Mädchen drei Jahre lang „geküsst, umarmt und ihr über die Kleidung gestreichelt zu haben“. Ricard war lange der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz. Quellen: katholisch.de     leparisien    spiegel


25.2.2023 Das Bistum Mainz ermittelt nach Missbrauchsvorwürfen gegen den langjährigen Pfarrer von Eppertshausen, Harald R. Das Bistum informierte die Staatsanwaltschaft. Quelle: op-online


25.2.2023 Die Studie zu Missbrauch in der katholischen Kirche Mecklenburgs zeigt erstmals, wie Kirche und Staat zusammenarbeiteten. Es gab eine Kultur des Verschweigens und zum Teil auch aktive Vertuschung. Kirche und Staat vereinbarten etwa Versetzungen von Tatverdächtigen in den Westen. Zudem hat die Staatssicherheit Beschuldigte gezielt als inoffizielle Mitarbeiter angeworben. Die Betroffenen wurden oft über Jahre hinweg missbraucht, im Durchschnitt fünfeinhalb Jahre. Ein Betroffener wurde mehr als acht Jahre missbraucht. Das jüngste Opfer war beim Missbrauch fünf Jahre alt, das älteste 14 Jahre. Betroffene sagten den Forscher*innen, dass sie sich eine umfassende Anerkennung ihres Leids und eine Entschädigung wünschen. Quelle: evangelisch.de


24.2.2023 Das Bistum Limburg geht in seiner Online-Veranstaltungsreihe „Es tut sich was! Betroffene hören – Missbrauch verhindern“ dem Thema „Frohe Botschaft nicht missbrauchen: Gegenspirituelle Gewalt im Bistum“ nach. An dem Gespräch nehmen Dr. Dr. Söling, Schwester Philippa Rat und Stefan Hoffmann teil. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 28. Februar, um 19 Uhr statt, die Teilnahme ist unter dem Link zoom möglich. Quelle: Bistum Limburg


24.2.2023 Bischof Genn, heute Münster, 2003 bis 2009 Bischof von Essen, habe nicht die Schuld auf die Familie abwälzen wollen, als er einer Familie, deren Tochter von einem Priester sexuell missbraucht wurde, schrieb, er hoffe „die Familie könne die eigenen möglicherweise kleinen oder größeren Anteile an der unguten Situation sehen und sich damit kritisch auseinandersetzen“. Das teilte das Bistum Münster mit. Der Brief sei von den Medien falsch ausgelegt worden. Zudem sei Bischof Genn in der Essener Studie „kein konkretes Versagen im Einzelfall“ vorzuwerfen. Quellen: www1.wdr     kirche-und-leben


24.2.2023 Inzwischen haben sich weitere Betroffene des Sternsinger-Pfarrers Winfried Pilz gemeldet. Quelle: saechsische


Am Montag, 27.2., 9:30 Uhr, findet ein Pressegespräch und Statement von Erzbischof Heße statt – zu sehen im Livestream auf der Bistumshomepage: www.erzbistum-hamburg.de/live


24.2.2023 Veröffentlichung des Abschlussberichts „Aufarbeitung und Dokumentation des sexuellen Missbrauchs von katholischen Priestern und anderen im Dienst der katholischen Kirche stehenden Personen an Minderjährigen in Mecklenburg von 1946 bis 1989“ vorgelegt von Laura Rinser, Judith Streb und Prof. Manuela Dudeck. Quellen: Studie Erzbistum Hamburg    ndr   Domradio    katholisch.de    Neues Ruhrwort   FAZ


23.2.2023 Am Freitag, 24.02.2023, um 11 Uhr werden die Ergebnisse der Untersuchung von Mecklenburg/Erzbistum Hamburg live von den Forschenden der Uni Ulm veröffentlicht. Quelle: erzbistum-hamburg


23.2.2023 In der Gemeinde Saterland, Ortsteil Ramsloh, diskutiert das Kollegium des Laurentius-Siemer-Gymnasiums über seine Namensgebung. Dem Namensgeber, dem Dominikaner Laurentius Siemer, wird in der Münsteraner Studie vorgeworfen, dass er Anfang der 1950er Jahre die Mutter eines Opfers von Joseph Hermes gebeten habe, „die Anzeige wegen der angeblichen Unzuchtshandlungen des Pfarrer Hermes […] zurückzunehmen“. Quelle: Kirche und Leben


23.2.2023 Das Landgericht Saarbrücken hat einen wegen sexueller Nötigung angeklagten Priester aus Freisen, Bistums Trier, zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf  Bewährung verurteilt. Die Bewährungszeit beträgt vier Jahre. Das Gericht sah als erwiesen an, dass der 69-Jährige 1997 in seinem Pfarrhaus im Saarland einen 14-Jährigen sexuell genötigt hat. Der Angeklagte muss zudem 2.500 Euro Geldstrafe an einen Verein zahlen, der sich gegen sexuelle Ausbeutung von Mädchen einsetzt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Beteiligten können Rechtsmittel einlegen. Quelle: katholisch.de   Spiegel


23.2.2023 Die als „Karin Weißenfels“ bekannte Frau aus dem Bistum Trier hat beim Arbeitsgericht Trier gegen Bischof Ackermann und das Bistum Trier Klage auf Zahlung eines Schmerzensgeldes in Höhe von 20.000 Euro eingereicht. Bischof Ackermann hatte im März 2022 vor etwa 40 Mitarbeitenden des Bistums ihren Klarnamen genannt. Quelle: Domradio


22.2.2023 Machtmissbrauch im religiös-spirituellen Zusammenhang kann nach Einschätzung des Theologen und Psychologen Deister, Leiter des Instituts für Spiritualität im Bistum Mainz, zum Verlust des Glaubens führen. Quelle: Domradio    vaticannews


22.2.2023 CORRECTIV und BR liegen Informationen vor, aus denen ersichtlich ist, dass Kardinal Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation bereits 1986 Informationen über Sexualstraftaten des Priesters Peter H. an Kindern hatte. Ratzinger hat immer abgestritten, über den Fall H. informiert zu sein. Er hat jedoch auf ein Schreiben des stellvertretenden Generalvikars des Erzbistum München, Bernhard Egger, geantwortet, dass Peter H. Traubensaft statt Wein in der Eucharistiefeier trinken dürfe. In dem Schreiben von Egger wurden auch die Sexualstraftaten des Priesters benannt. Ratzinger ging in seiner Antwort aber nicht darauf ein. – Der Sprecher des Vereins „Eckiger Tisch“, Matthias Katsch, sagte, der Fall Ratzinger-Peter H. (Fall X Sonderband) zeige, wie wichtig die Auswertung von Akten des Vatikans wäre, um Belege für Schuld und Verantwortung der Bischöfe, Provinziale und Päpste wäre. Der Sprecher des Erzbistums München sagt, der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl habe der Schriftwechsel vorgelegen. Er komme aber im Gutachten nicht vor – „offenbar weil er vom Untersuchungsauftrag nicht umfasst war“. Quellen: correctiv    DLF   Süddeutsche    Neues Ruhrwort   kath.ch   Domradio   Zeit


21.2.2023 Bislang waren im Bistum Fulda 89 Betroffene bekannt. Nun hat die Aufarbeitungskommission in 795 Personalakten 111 Betroffene und 34 Täter festgestellt. Der 1. Zwischenbericht wurde im Januar veröffentlicht, aber erst jetzt bekannt. Quelle: hessenschau.de


21.2.2023 Der Jesuitenorden hat nach Zeugenanhörungen die disziplinarischen Maßnahmen gegen den slowenischen Priester und Mosaikkünstler Marko Rupnik verschärft. Rupnik darf nicht mehr als Künstler öffentlich tätig sein. Rupnik wird des geistlichen, psychologischen Missbrauchs und der sexuellen Belästigung beschuldigt – bislang war von sexuellem Missbrauch die Rede. Die Taten ereigneten sich zwischen der Mitte der 1980er Jahre und dem Jahr 2018. Vorwürfe kamen aus der Loyola-Kommunität in Slowenien und von Menschen im Umfeld der römischen Mosaik-Werkstatt „Centro Aletti“.  Quelle: katholisch.de


21.2.2023 Karin Iten, Präventionsbeauftragte des schweizerischen Bistums Chur, sieht die Notwendigkeit von Investition in die Prävention von Machtmissbrauch und betont, dass dies „nicht ohne Rütteln an der Sexualmoral“ gehe, sonst sei „Prävention eine Farce“. Die Kopplung von Spiritualität und Macht sei in der DNA der katholischen Kirche, die damit eine „große Anlage, spirituelle Manipulation zu begehen“ habe. Es brauche viel Selbstreflexion. Quelle: katholisch.de


20.2.2023 Gegen den Missbrauchstäter, den ehemaligen Pater G. des Benediktinerklosters Wechselburg gibt es weitere Anzeigen. Pater Georg war von 2005 bis 2010 in diesem Kloster, in dem auch Veranstaltungen der Jugendseelsorge des Bistums Dresden-Meißen stattfanden. Das Bistum hat den Verdacht (welchen?) der Generalstaatsanwaltschaft Dresden zur Anzeige gebracht. Quellen: kloster-wechselburg      Bistum Dresden-Meißen


20.2.2023 Interview mit Kilian Semel, katholischer Priester, Leiter der Stabsstelle für Seelsorge für Missbrauchsbetroffene im Erzbistum München und Freising. Er berichtet über seine Aufgabe. Quelle: katholisch.de


19.2.2023 Die Theologin und Religionswissenschaftlerin Hildegund Keul fragt sich, ob das Lied eines Missbrauchstäters (Pilz: Laudato si) im Gottesdienst noch gesungen werden kann oder ob man in einer Kirche vor Kunstbildern eines Missbrauchstäters – (Pater Marko Rupnik) – noch beten sollte. Ihre Positionierung lässt sich so zusammenfassen: „Geht gar nicht!“ Quelle: katholisch.de


17.2.2023 Pater Thomas Philippe von der Arche machte rund 30 Frauen zu Opfern spirituellen und sexuellen Missbrauchs. Bei Jean Vanier geht die Kommission von mindestens 25 Opfern aus. Die Dunkelziffer dürfte angesichts der sieben Jahrzehnte, die Philippe und Vanier Frauen missbrauchten, höher sein. Der Report legt die Mechanismen erotisch-sexueller Verführung im geistlichen Kontext offen. Da die Betroffenen erwachsene Frauen waren, geschah nichts, was für die Kirche oder den Staat rechtlich relevant war. Da Vanier kein Priester war, konnten auch die üblichen Kirchenstrafen nicht greifen. Die Ergebnisse des Vanier-Reports könnten auch für künftige gründliche Untersuchungen – z.B. im Fall Josef Kentenich oder Marko Rupnik – vorbildlich sein. Quellen: katholisch.de   humanisten.at


16.2.2023 Das Bistum Münster teilte mit, dass sich der Anfangsverdacht der Staatsanwaltschaft Köln gegen einen beschuldigten katholischen Priester  des Bistums Münster erhärtet hat. Dem Beschuldigten wird der Besitz von kinder- und jugendpornogarfischen Inhalten vorgeworfen. Er wurde bereits im November von Bischof Genn suspendiert. Quelle: katholisch.de


16.2.2023 Friedhelm Tissen, Abt der Benediktinerabtei Kornelimünster bei Aachen, ist wegen Fehlern bei der Missbrauchsaufarbeitung zurückgetreten. Er schreibt: „Mönche unserer Gemeinschaft haben Menschen sexualisierte und körperliche Gewalt angetan. Das haben wir als Gemeinschaft lange verdrängt. Ich als Verantwortlicher habe auf Meldungen Betroffener nicht angemessen reagiert, die Bearbeitung der Anträge auf Anerkennung des Leids verschleppt und die Aufarbeitung der sexualisierten Gewalt nicht intensiv genug vorangetrieben. Mit meinem Rücktritt will ich ein Zeichen setzen, dass ich Verantwortung übernehme für das Leid, das ich Betroffenen zusätzlich zugefügt habe.“ Quellen: abtei-kornelimuenster    katholisch.de 


15.2.2023 Bischof Fürst, Rottenburg, hat die „Katholische Integrierte Gemeinde“ in seinem Bistum rechtskräftig aufgelöst. Der Rottenburg-Stuttgarter Verein ist der vorletzte Zusammenschluss, der letzte existiert noch im Erzbistum Paderborn. Quelle: katholisch.de


15.2.2023  Im Gutachten des Bistums Essen wird dem jetzigen Münsteraner Bischof Genn kein konkretes Versagen im Einzelfall nachgewiesen, dennoch listen die Gutachterinnen mehrere Fälle auf, in denen Genn nicht konsequent eingeschritten sein soll. Im Fall eines 12-jährigen Mädchens, das Opfer geworden war, soll Genn sich in einem Brief an die Eltern gewandt haben und sie gebeten haben, auch die eigenen „Anteile am Zustandekommen der unguten Situation“ zu sehen, sich „kritisch damit auseinanderzusetzen“ und „selbst Wege der Versöhnung“ zu suchen und zu gehen. Quelle: www1.wdr


15.2.2023 Bischof Ackermann hat heute vor dem Landgericht Saarbrücken im Fall des Freisener Pfarrers Otmar M. ausgesagt, der wegen sexueller Nötigung angeklagt ist. Ackermann erklärte, der Priester habe Auflagen des Bistums nicht eingehalten, nicht an Präventionsschulungen teilgenommen und sei trotz des Verbotes mit Jugendlichen in Urlaub gefahren. Deshalb sei er im April 2015 zuerst beurlaubt, dann in Ruhestand versetzt worden. Ackermann benennt den Konflikt zwischen dem Pfarrer und ihm als eine „Frage des Gehorsams“. Bereits 2006 gab es staatsanwaltliche Ermittlungen, von denen die Staatsanwaltschaft Mitteilung an das Bistum Trier machte. Das Bistum forderte die Akte jedoch nicht an. Ackermann war  damals Weihbischof und Mitglied der Personalkommission.- Weder Bischof Ackermann noch weitere in den Fall involvierte Bischöfe, Generalvikare und Offiziale – z.B. Kardinal Marx oder Bischof Bätzing als damaliger Generalvikar  – ziehen Konsequenzen. Quelle:  katholisch.de


14.2.2023 Sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend kann vielfältige Auswirkungen auf die Gesundheit und Biografie der Betroffenen haben. Dazu kann auch die Entscheidung für oder gegen eigene Kinder gehören. Der Umgang mit dem Kind/den Kindern kann durch die erlebte sexuelle Gewalt erschwert werden. Dazu läuft ein Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Barbara Kavemann und Bianca Nagel. Mehr Informationen finden Sie unter Aktuelles oder hier https://forschung-elternschaft.de/


14.2.2023  Die  IPP-Untersuchung von Missbrauchsfällen im Bistum Essen nennt 423 Meldungen von Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt, die seit 1958 von 201 mutmaßlichen Tätern – unter ihnen 129 Geistliche und 19 Ordensfrauen – begangen wurden. In der MHG-Studie von 2018 war von 60 Beschuldigten und 85 Betroffenen die Rede gewesen. Gut 55 Prozent der Beschuldigten wurden nur aufgrund von Meldungen bekannt, gut 43 Prozent waren auch in den Personal- und Geheimakten zu finden. Bis 2010 reagierte das Bistum nur unzureichend auf Verdachtsmomente , üblich waren Versetzungen an andere Dienststellen und in andere Bistümer. Unterstützung für Betroffene und ihre Begleitung konnten nicht festgestellt werden. In den Kirchengemeinden waren Betroffene häufig Anfeindungen schutzlos ausgesetzt. Im Bottroper Fall kannten sich der Geistliche Peter H. und sein Nachfolger in der Gemeinde – sie gaben sich Hinweise auf Opfer. Quellen: katholisch.de    taz


14.2.2023 Dill, Helga; Täubrich, Malte; Caspari, Peter; Schubert, Tinka; Hackenschmied, Gerhard; Pinar, Elan; Helming, Elisabeth: Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Essen: Fallbezogene und gemeindeorientierte Analysen.


14.2.2023 Vorstellung der Studie im Bistum Essen – Live


13.2.2023 Einem Pfarrer aus dem Bistum Trier wird sexuelle Nötigung eines 14-jährigen Messdieners vorgeworfen, die 1997 stattgefunden habe. Der Beschuldigte weist den Vorwurf vor dem Landgericht Saarbrücken zurück. Der mutmaßlich Betroffene arbeitet heute als Priester. Der Verein „Missbit“ demonstrierte gegenüber dem Landgericht. Gegen den Priester war in der Vergangenheit mehrfach wegen sexualisierter Gewalt ermittelt worden. Das Bistum Trier hat in der Vergangenheit bereits Fehler eingeräumt. Ein Vorwurf gegen das Bistum lautet, dass der Beschuldigte bis 2015 in der Gemeinde arbeitete, obwohl das Bistum bereits 2006 Hinweise zu Anschuldigungen hatte. Quellen: Rundschau online    Neues Ruhrwort


13.2.2023 In Portugal haben katholische Geistliche seit 1950 mindestens 4.815 Kinder missbraucht. Das berichtete Pedro Strecht, der Leiter der sechsköpfigen  Untersuchungskommission. 25 Fälle konnten noch der Staatsanwaltschaft übergeben werden.  Eine Frau berichtete, dass sie als 17-jährige Novizin von einem Priester vergewaltigt wurde. Vor drei Jahren teilte sie es den Kirchenbehörden mit, die sie jedoch ignorierten und die Beschwerde an den Vatikan weiterleitete, der bis heute nicht reagiert habe. Quellen: theguardian     srf      spiegel


13.2.2023 Die Theologin Doris Reisinger macht in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Bibel und Kirche“ darauf aufmerksam, dass biblische Auslegungstraditionen in kirchlichem Kontext zur Anbahnung von Missbrauch verwendet werden können. Reisinger fordert einen missbrauchssensiblen Umgang mit der Bibel. In der gleichen Ausgabe von „Bibel und Kirche“  geht Barbara Haslbeck der Frage nach, ob biblische Texte für Betroffene retraumatisierend oder befreiend sind. Quelle: katholisch.de


12.2.2023 Der frühere Pfarrer der damaligen katholischen St. Martin-Gemeinde in Netphen, hat Minderjährige missbraucht. Nun findet eine öffentliche Veranstaltung statt, zu der das Erzbistum Paderborn am 13.2.2023, 18 Uhr einlädt. Mitglieder der Betroffenenvertretung des Erzbistums, der Interventionsbeauftragte , ein Psychologe und einer der Betroffenen werden berichten. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, wie es Betroffenen geht. Quelle: wp


12.2.2023 Das Erzbistum Freiburg hat bislang etwa drei Millionen Euro an Betroffene ausbezahlt. 90 Menschen erhielten seit 2020 Überweisungen, etwa 40 Betroffene erhalten monatliche Zahlungen. Das Gutachten wird am 18. April veröffentlicht. Quelle: Badische Zeitung


12.2.2023 In der Gemeinde St. Gudula in Rhede im Kreis Borken hat ein 82-jähriger Pfarrer in der Sonntagsmesse sexuelle Übergriffe auf einen damals 18-jährigen Schüler offen eingeräumt und sich entschuldigt. Er hat Bischof Genn darum gebeten, ihn von allen Aufgaben zu entbinden. Eine erste Meldung an das Bistum erfolgte Mitte der 90er-Jahre. Eine zweite Meldung im Jahr 2010 wurde mit dem Hinweis auf die Volljährigkeit des Opfers zurückgewiesen. Der aktuell leitende Pfarrer der Gemeinde fragte ca 2016 im Bistum nach, ob etwas gegen den Priester vorliege – das Bistum verneinte. Erst vor Kurzem informierte das Bistum den leitenden Pfarrer über die Übergriffe seines Amtskollegen.  Quelle: www1.wdr


11.2.2023 Dem Bistum San Diego droht wegen Missbrauchsklagen Insolvenz. In den nächsten Monaten rechnet das Bistum mit einem Konkurs. Grund sind rund 400 Missbrauchsklagen. Hintergrund der neuen Klagewelle ist ein 2019 eingeführtes Gesetz, das Verjährungsfristen bei sexuellem Missbrauch weitgehend abgeschafft hat. Quelle: Neues Ruhrwort


10.2.2023 in Genf schmücken Werke des Mosaikkünstlers Marko Rupnik mehrere Kirchen. Der Ortsbischof Charles Morerod versteht zwar die Verwirrung „potentieller (?) Opfer, hält aber die Entfernung der Mosaike nicht für sinnvoll. Rupnik werfen Ordensfrauen sexuellen und spirituellen Missbrauch vor. In Frankreich hat der Bürgermeister von Charly, Nähe Lyon, angekündigt, elf Glasfenster des Geistlichen Louis Ribes zu entfernen. Gegen Ribes gibt es rund 50 Klagen wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in drei Diözesen. Quelle: kath.ch


10.2.2023 Am 13.2. beginnt vor dem Landgericht Saarbrücken der Prozess gegen den katholischen Pfarrer Otmar M., 68. Ihm wird sexueller Missbrauch vorgeworfen- Erste Vorwürfe wurden 2006 bekannt, die zurückreichen bis 1982. Erst 2015 wurde der Beschuldigte beurlaubt. Mindestens sechs Ermittlungsverfahren wurden wegen Verjährung oder mangels Tatverdacht eingestellt. In der anstehenden Verhandlung geht es um einen Tatvorwurf von 1997. Nach Recherchen von Report hat das Bistum Trier im Vorfeld des Prozesses Kontakt mit dem Zeugen Oliver B. aufgenommen  von einer Anerkennungsleistung gesprochen, eine Geldzahlung in Aussicht gestellt und vom anstehenden Prozess gesprochen. Oliver B. hatte 2016 einen Antrag gestellt und seither nichts vom Bistum Trier gehört. Das Bistum sagte, es könne sich zu dem Telefonat nicht äußern, wies aber den Vorwurf der Zeugenbeeinflussung ausdrücklich zurück. – Die heutigen Bischöfe von Trier, München und Limburg – Ackermann, Marx und Bätzing – waren in den Umgang mit dem Beschuldigten und seinen Opfern involviert und haben bereits 2021 mitgeteilt, dass „Fehler“ passiert seien. Quellen: Tagesschau   katholisch.de


9.2.2023 Das Erzbistum Paderborn hat Missbrauchsbetroffenen fast 2 Millionen Euro Anerkennungszahlungen geleistet. Quelle: nw


9.2.2023 Die Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm wird am Freitag, 24.2.,  ihr Gutachten zu Missbrauchsfällen im Bistum Mecklenburg vorstellen. Das Gutachten untersucht die Jahre 1946 bis 1989.  Quelle: Zeit


9.2.2023 Der Dominikaner Marie-Dominique Philippe, ehemaliger Professor in Freiburg, bildete zusammen mit seinem Bruder und Jean Vanier ein Trio, das jahrzehntelang Frauen missbraucht haben soll – spirituell wie sexuell. Das Kirchenrecht hat sich mit dem spirituellen Missbrauch bislang zu wenig auseinandergesetzt. Das könnte sich nun ändern.  Quelle: kath.ch


8.2.2023  Ein Schreiben von Mitgliedern des Betroffenenbeirats im Erzbistum Köln zu Lasten des Klägers in einem laufenden Schmerzensgeld-Prozess gegen die Kirche hat bei Opfervertretern Empörung ausgelöst. Quelle: ksta.de

 

7.2.2023 Die irische Delegation hat beim Kontinentaltreffen zur Bischofssynode radikale Konsequenzen aus dem kirchlichen Missbrauchsskandal gefordert. Der Missbrauch habe tiefe Wunden gerissen und bei vielen – nicht nur bei den Opfern – den Glauben zerstört. Viele könnten in einer Kirche, die so viele betrogen habe, keine gute Nachricht mehr hören. Quelle: Kirche und Leben


7.2.2023 Die Klage eines Missbrauchsbetroffenen gegen das Erzbistum Köln auf Schmerzensgeld hat große Aufmerksamkeit hervorgerufen. Jetzt melden drei andere Missbrauchsbetroffene, die dem Betroffenenbeirat des Erzbistums Köln angehören, in einem Schreiben an das Landgericht Köln Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Klägers an. Quelle: katholisch.de


7.2.2023 Beim Kontinentaltreffen sagte Bischof Bätzing, die Situation sei dramatisch. In Europa gebe es „Hunderttausende Opfer“ von sexuellem Missbrauch durch Geistliche. Wenn diese nicht gehört würden, sei keine Vergebung möglich. Es sei unverständlich, warum die Opfer bei der Synode keine Stimme hätten. Bätzing wörtlich: „Wo sind die Betroffenen von Missbrauch, die uns zeigen, wie tief verwundet unsere Kirche ist? Da gehe es nicht nur um Umkehr, es muss auch Vergebung zugesprochen werden, bevor wir einen neuen Weg in die Zukunft gehen – daran möchte ich erinnern im Namen von vielen dieser Menschen. „ Quellen: Domradio    dbk

Kommentar: Ich verstehe nicht, wer da wem Vergebung zusprechen muss.


7.2.2023 In der Bottroper Gemeinde St. Cyriakus, Bistum Essen, war der ehemalige Priestertäter Peter H. tätig. Sein Nachfolger war ein Kaplan, der Anfang der 1980er Jahre sechs Minderjährige sexuell missbrauchte. Allein in Bottrop haben insgesamt sechs ehemalige Priester sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche verübt. Quellen: ww1wdr      katholisch.de


6.2.2023 Am ersten Sitzungstag der Europa-Synode ruft Kardinal Jean-Claude Hollerich zur Inklusion auf. Kurz darauf erscheinen sechs Polizisten in Schutzausrüstung. Der Grund: Der LGBTQ-Aktivist Ladislav Koubek verteilt in der Hotel-Lobby Flyer, auf denen er seine Lebensgeschichte erzählt. Er will, dass LGBTQ und Missbrauchsopfer in der tschechischen Kirche endlich gehört werden. Er ist beides. Ladislav Koubek (42) lebt mit seinem Partner in Prag und ist Vater eines zweijährigen Sohnes. In der Vergangenheit hat er sich immer wieder hilfesuchend an die Kirche gewandt. Dort sei er nur auf Ablehnung und Schweigen gestoßen. Quelle: kath.ch


6.2.2023 Beim Kontinentaltreffen der Weltsynode in Prag kritisierte Bischof Bätzing, dass bei den bisherigen Beiträgen zu wenig zur Sprache komme, dass die Kirche „zutiefst verwundet sei“, weil zahlreiche Priester und Ordensleute durch sexuellen Missbrauch „Menschen in der Kirche verwundet haben.“ Bätzing versteht nicht, dass die Opfer keine Stimme haben. Quelle: katholisch.de


6.2.2023 Im Bistum Trier endet ein Jahr nach der Vorstellung des Berichts zu Gewalt und Missbrauch am bischöflichen Internat Albertinum in Gerolstein das Verfahren für die Anerkennung des Leids. Mehr als 650.000 Euro aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls seien gezahlt worden. Bischof Ackermann hat mit 38 ehemaligen Schülern des Albertinums gesprochen.  Im Abschlussbericht von Bettina Janssen und Claudia Bundschuh berichteten 54 Schüler von Gewalt. Quelle: domradio


5.2.2023 Eine krude „Inzest-Theologie“ als Kontext von sexuellem Missbrauch, Abtreibung eingeschlossen – so stellt sich „Die Arche“ und ihre Umgebung dar. Quelle: kath.ch


3.2.2023 Die Pastoralreferentin Ilka Schmeing beendet nach 28 Jahren ihren Dienst im Bistum Münster. Sie begründet diesen Schritt damit, dass sie nicht mutig genug gewesen sei, über Missbrauch geschwiegen habe und Betroffene im Stich gelassen habe. Sie sei nicht an der Seite Betroffener gewesen, weil die Kirchenleitung sie und ihre Kolleg*innen belogen habe. 1996 sei sie in Coesfeld tätig gewesen, als es dort um einen besonders schweren Fall von sexuellem Missbrauch durch einen Priester ging. Der damals für die Region zuständige Weihbischof Josef Voß (+ 2009) habe seinerzeit allen Seelsorgenden befohlen zu schweigen, „weil das die Angehörigen so wollten.“ Aber das sei „schlichtweg gelogen“ gewesen. Schmeing beklagt die verlorene Heimat Kirche. Quelle: Kirche und Leben

3.2.2023 Der emeritierte Bochumer Strafrechtler Rolf Dietrich Herzberg hält das Kölner Missbrauchs-Gutachten der Kanzlei Gercke Wollschläger für „in
erschütterndem Ausmaß fehlerhaft“. Der Jurist sieht eine größere Verantwortung des jeweiligen Diözesanbischofs für Missbrauchstaten von Klerikern als das im Gercke-Gutachten angenommen wurde.
Quellen:  katholisch.de    zfistw


3.2.2023 Betroffene in der katholischen Kirche haben in den vergangenen Jahren im Schnitt 22.150 Euro von der Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) erhalten. In 1.809 Fällen wurden Zahlungen in einer Höhe von insgesamt mehr als 40 Millionen Euro bewilligt. Quelle: katholisch.de


3.2.2023 In Portugal wird am 13.2. der Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission zur Untersuchung des sexuellen Missbrauchs in der
portugiesischen katholischen Kirche veröffentlicht. Im Herbst 2022 sprach die Kommission von 424 Zeugenaussagen.  Quelle: euronews


3.2.2023 Das Bistum Münster hat 5,4 Millionen Euro an 212 Betroffene von Missbrauch ausgezahlt. Die höchste Zahlung betrug 160.000 Euro, die
Studie kostete 1,3 Millionen Euro. Quelle: Kirche und Leben


3.2.2023 Ein italienischer Diakon  wurde im Herbst geweiht und nun wegen pornographischen Nachrichten und Bildern vom Schul- und Kirchendienst suspendiert. Quelle: katholisch.de


3.2.2023 Ein katholischer Priester aus Pfaffenhofen, Bistum Augsburg, muss sich wegen einer Missbrauchsanschuldigung vor Gericht verantworten. Die Verhandlung soll am 13.2.2023 sein. Bereits 2016 ermittelte die Staatsanwaltschaft Ingolstadt mit dem Ergebnis, dass keine Hinweise auf strafrechtlich relevantes Tun gefunden wurden.  Der Priester bat um Versetzung, als an seinem neuen Einsatzort 2021 der jetzige Missbrauchsvorwurf aus seiner früheren Tätigkeit bekannt wurde, suspendierte das Bistum den Beschuldigten. Quelle: katholisch.de


3.2.2023 Der ehemalige Beichtvater von Fürstin Charlène von Monaco wurde wegen Missbrauchsdarstellungen von Kindern zu drei Jahren Haft
verurteilt. Zuvor war er sowohl in Monaco als auch in den USA an Schulen tätig. Einen ersten Verdacht gab es bereits 2017, die Behörden von
Monaco ermittelten, die Oblaten des Franz von Sales holten den Beichtvater zurück in die USA. Dort arbeitete er an einer Universität mit  angeschlossener Schule. Die EU-Behörden übermittelten ihre Erkenntnisse an amerikanische Behörden, die die Büros durchsuchten und Kinderpornografie fanden. Quelle: katholisch.de


2.2.2023 Ein Betroffener berichtet der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) von sexuellen Übergriffen, die Anfang der 90er Jahre im Raum Hofgeismar geschahen. Dies ist der erste Fall, der im Kreis Kassel bekannt wurde. Der stellvertretende Sprecher der Landeskirche, Olaf Dellit, geht von einem großen Dunkelfeld aus. Quelle: hna


2.2.2023  In Italien gibt es bislang keine unabhängige Untersuchung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche, obwohl die UNO bereits 2019 eine Untersuchung anmahnte. Franzcesco Zanardi, retelabuso.org, sammelt seit 13 Jahren Informationen und schätzt, „dass die Gesamtzahl der Fälle in Italien die in anderen Ländern bei Weitem übertreffen könnte“. Quelle: Euronews


2.2.2023 Vor dem Landgericht Traunstein ist ein Zivilverfahren um Schadenersatz eines Betroffenen sexualisierter Gewalt anhängig. Beklagt werden der Priester Peter H., das Erzbistum München und Freising und die Erben von Papst Benedikt. Der Priester muss am 28. März um 12 Uhr persönlich erscheinen, ebenso wie ein informierter Vertreter des Erzbistums München. Das Verfahren gegen die Erben von Papst Benedikt ruht solange, bis die Erben bekannt sind. Auch Kardinal Wetter muss wohl nicht erscheinen.  Quelle: Kirche und Leben


2.2.2023 Das italienische Theologen-Portal „Settimana News“ konstatiert: „wenn der Papst den Synodalen Weg als elitär und als nicht wirklich synodal bezeichnet habe, zeuge das aus Sicht der Opfer des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker in Deutschland von völligem Unverständnis für deren Rolle beim Zustandekommen des Reformprojekts.“ Autor des Textes ist der Ethikprofessor Marcello Neri. Quellen: katholisch.de    settimana-news


2.2.2023 Das Bistum Würzburg hat 2022 insgesamt 498.500 an Kirchlich Betroffene sexuellen Missbrauchs gezahlt. Im Jahr 2022 wurden 15 Anträge – davon sechs Erstanträge – gestellt. Quelle: katholisch.de


2.2.2023 Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) hat mit Stand vom 31. Dezember 2022 seit ihrem Bestehen 2.112 Anträge
erhalten. Davon wurden 1.839 Anträge beschieden. Quelle: katholisch.de


2.2.2023 Die Theologin Ute Leimgruber beobachtet, dass spiritueller Missbrauch „ähnlich verheerende und zerstörende Folgen für die Betroffenen haben“ kann wie sexueller Missbrauch. Als spiritueller Missbrauch gelten Manipulation und Ausnutzung von Menschen im Namen Gottes und im Kontext religiösen Lebens. Dabei werden Menschen bevormundet, entmündigt und oft gegen andere abgeschirmt. Quellen: Neues Ruhrwort   katholisch.de   Kirche und Leben


1.2.2023 Der Trierer Bischof-Stein-Platz wird nach einem Beschluss des Stadtrates umbenannt. Außerdem wird Bischof Bernhard Stein (10903 –
1993) die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel der Stadt aberkannt. Der Grund liegt darin, dass Stein Fehlverhalten im Umgang mit
Missbrauchstätern und Betroffenen nachgewiesen wurde. Quelle: katholisch.de