31.3.2010 Wer Nachrichten aus dem Bistum Regensburg weiterreicht, muss mit einer Abmahnung rechen, wenn eine Interpretation dem Bistum nicht richtig erscheint.
Quelle: regensburg-digital.de
31.3.2010 Die Bischöfe in der Schweiz haben Fehler im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche eingeräumt und um Entschuldigung gebeten. “Wir müssen eingestehen, dass wir das Ausmaß der Situation unterschätzt haben”, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung der Schweizer Bischofskonferenz.
Quelle: kathweb.at
31.3.2010 Fünf ehemalige Heimkinder erheben in eidesstattlichen Erklärungen schwere Vorwürfe gegen den Augsburger Bischof Walter Mixa: In den siebziger und achtziger Jahren soll er sie mehrmals geschlagen haben. Das Bistum weist die Anschuldigungen als “absurd” zurück.
Quelle: Spiegel
Quelle: Die Zeit
Quelle: Süddeutsche: Inzwischen gibt es sechs eidesstattliche Erklärungen, die Bischof Mixa der Misshandlung beschuldigen. Bischof Mixa lässt dementieren: “In einer Stellungnahme heißt es lediglich: “Der seinerzeitige Stadtpfarrer von Schrobenhausen und spätere Bischof von Eichstätt und Augsburg hat in seinen jeweiligen Wirkungsbereichen zu keinem Zeitpunkt körperliche Gewalt gegen Kinder oder Jugendliche angewendet.” Das Bistum Augsburg erklärte noch, es behalte sich “ausdrücklich zivilrechtliche und strafrechtliche Schritte” vor.
Quelle: Augsburger Allgemeine: Vor etwa 21 Jahren habe es in Schrobenhausen ein „Heimtreffen“ gegeben, an dem „bis zu 60 Leute“ teilgenommen hätten, darunter ehemalige Heimkinder mit ihren Partnern sowie Pfarrer Walter Mixa. Der sei von ihnen beiden und „drei oder vier“ weiteren Anwesenden in aller Öffentlichkeit beschuldigt worden, sie im Kinderheim geschlagen zu haben. Mixa habe abgewinkt und gesagt: „Von euch kann das keiner behaupten.“
Quelle: swr.de: Die Deutsche Bischofskonferenz glaubt Bischof Mixa, dass er keine Kinder geschlagen undmisshandelt hat.
30.3.2010
Nach einer Grafik des Standard sind in Österreich Missbrauchsmeldungen eingegangen
14 aus Feldkirch
115 in Innsbruck
55 in Salzburg
78 in Linz
16 in Gurk-Klagenfurt
63 in Graz-Seckau
29 in Eisenstadt
174 in Wien
53% sind sicher verjährt, bei 46% ist die Verjährung noch unklar. In 27% der Fälle handelt es sich um sexualisierte Gewalt, in 26% um sonstige Gewalt, in 47% der Fälle ist die Art des Missbrauchs noch unklar. Quelle: standard.at
30.3.2010 Der im Emsland suspendierte katholische Priester, 49, soll zwischen 1990 und 1993 als Kaplan in Haren eine Minderjährige mehrfach sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Vergewaltigung verjährt erst nach 20 Jahren.
Quelle: ndr
30.3.2010 Erklärung des Bistums Regensburg zu sexualisierter und sonstiger Gewalt. Der größte Teil der Schilderungen im Bereich Körperverletzung konzentrierte sich auf das Grundschulinternat in Etterzhausen und die Anfangsjahre in Pielenhofen, wohin die Einrichtung 1981 umsiedelte. Ähnlich wie die Domspatzen in Regensburg pflegte die Vorschule in Etterzhausen einen musikalischen Schwerpunkt und viele Schüler wechselten von Etterzhausen in die Einrichtungen der Domspatzen nach Regensburg. Die Taten beziehen sich auf den Zeitraum von 1956 bis 1983. Sechs Täter werden beschuldigt, darunter der langjährige Direktor Johann M., drei Lehrer, und zwei studentische Hilfskräfte, bzw. Erzieher.
Quelle: bistum-regensburg
Quelle: Süddeutsche
30.3.2010 Missbrauchsfälle sind in einem Behindertenheim der Barmherzigen Schwestern Zams bekanntgeworden. Eine 1980 im “Soziales Zentrum St. Josef” in Mils bei Innsbruck als Hilfspflegerin tätige Frau hatte die “Erziehungsmethoden” miterlebt und Tagebuch geführt. “Es gab kalte Duschen, Zwangsjacken, Beschimpfungen, Fußtritte und die Insassen wurden stundenlang im Klo eingesperrt”, erzählte die Zeugin. Habe ein Kind erbrochen, habe es das Erbrochene wieder aufessen müssen, schilderte sie. Die damals 22-Jährige habe sich an das Jugendamt und das Land Tirol gewendet, aber niemand habe ihr damals Gehör geschenkt. Sie sei als Lügnerin und Nestbeschmutzerin beschimpft und aufgefordert worden, ihre Aufzeichnungen zu verbrennen.
Quelle: standard.at
30.3.2010 Die diözesanen Ombudsstellen für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche in Österreich werden einen monatlichen gemeinsamen Bericht über den Stand der Meldungen veröffentlichen. Das kündigte der Leiter der Wiener Ombudsstelle, Johannes Wancata, am Dienstag gegenüber der APA an. Die bekanntgewordene Zahl von 566 Meldungen zeige auch, dass die Einrichtungen “Vertrauen genießen und das Angebot angenommen wird”.
Quelle: Kleine Zeitung.at
30.3.2010 Das Bistum Chur räumt ein, bei Missbrauchsfällen weggeschaut zu haben.
Quelle: Tagesanzeiger
30.3.2010 In den USA haben Opfer, die in einer Gehörlosenschule von einem katholischen Priester missbraucht wurden, gegen die Reaktion des Vatikan protestiert. Die Vatikanzeitung “L’Osservatore Romano” hatte nach Veröffentlichung von Dokumenten, die die Kenntnis der Glaubenskongregation belegen, kritisiert, es gebe eine “klare und verabscheuungswürdige Absicht”, Papst Benedikt XVI. “um jeden Preis” anzugreifen.
Quelle: ORF
30.3.2010 Missbrauch im Bistum Fulda – osthessennews.de und Vorwürfe gegen das Bistum: osthessen.news
30.3.2010 Das Ende der Scham – das Opfer eines Priesters, des Onkels, berichtet.
Quelle: Zeit.de
30.3.2010 Im Bistum Essen würde ein 79-jähriger Priester suspendiert. Der Verdacht sexuellen Missbrauchs muss abgeklärt werden.
Quelle: open-report
30.3.2010 In Osthessen, Bistum Fulda, bzw. in Berlin wird derzeit geprüft, ob ein Heimleiter/Erzieher nur an der Stiftsschule St. Johann, Amöneburg, einen Jugen sexuell missbraucht hat oder ob es auch in Berlin Übergriffe gab, wo der Erzieher bei der Caritas arbeitete. Die Caritas Berlin war über die im Bistum Fulda bekannten Vorwürfe nicht informiert.
Quelle: tagesspiegel
29.3.2010 Das Erzbistum Freiburg informiert, dass der Leiter einer Seelsorgeeinheit von seinem Dienst freigestellt wurde, bis der Vorwurf sexuell übergriffigen Verhaltens gegenüber einem Jugendlichen im Jahr 1976 geklärt ist. Im April erhebt ein weiterer Mann den Vorwurf, sexuell missbraucht worden zu sein. Der Beschuldigte wird erneut in der Seelsorge – zumindest vertretungsweise an Erntedank 2014 – eingesetzt. Ein Foto zeigt ihn mit Kindern.
Quelle: badische-zeitung.de und badische-zeitung.de hitradio-ohr.de schwarzwaldradio.com
10.9.2011 bo.de kath-kappelwindeck.de
29.3.2010 Die Kirche in Irland verliert durch die Vertuschung der Missbrauchsfälle die Kontrolle in Irland und kämpft um ihr Überleben.
Quelle: die presse
29.3.2010 Im Bistum Trier wurden/werden 27 Priester des sexuellen Missbrauchs und/oder des Konsums von Kinder-Folter-Fotos beschuldigt.
Quelle: 16vor.de
Quelle: Bistum Trier
29.3.2010 Von Übergriffen in Sportvereinen berichtet die Referentin des NRW-Sportbundes, Dorota Sahle. Sie vermutet, dass auch hier die ganze Palette von Übergriffen bis Vergewaltigungen vorkommt.
Quelle: dradio.de
29.3.2010 Und so klingt das päpstliche Wort vom “Geschwätz der vorherrschenden Meinung” in den Augen und Ohren Gehörloser.
Quelle: Taubenschlag.de
29.3.2010 Ein Mann berichtet vom Missbrauch – und kann ihn bis heute nicht so benennen. “Und wusste die Kirche? Die wusste. Viel später, um 1990 herum, ließ der Personalreferent der zuständigen Erzdiözese Lars über einen Dritten mitteilen, wenn er überdies Psychotherapie bräuchte, könne er sich melden. Der Personalreferent von damals ist heute ein hoher Würdenträger der katholischen Kirche Deutschlands.”
Quelle: taz
29.3.2010 “Jäger” von Missbrauchstätern war er. Am liebsten würde er – bis heute! – den Papst vor Gericht bringen. Atheist war er und wurde Christ. Und dann musste er noch erfahren, dass seine eigene Tochter mit 8 Jahren von ihrem Therapeuten, einem ehemaligen Priester, missbraucht wurde.
Wem immer noch nicht klar ist, dass Gewalt ein ubiquitäres Problem ist, kann es vielleicht an diesem Fall sehen – der beileibe kein Einzelfall ist.
Quelle: bazonline
29.3.2010 Im Wallfahrtsort Wurmlingen soll es sexuellen Missbrauch gegeben haben.
Quelle: swr
29.3.2010 Bei den Steyler Missionaren soll es mehrfach sexuellen Missbrauch gegeben haben.
Quelle: op-online
29.3.2010 Im Bistum Rottenburg-Stuttgart hat eine heute 45-Jährige einen inzwischen gestorbenen Pfarrer beschuldigt, sie missbraucht zu haben, als sie 8 Jahre alt war. Die Journalistin hat den Vorwurf bereits 2005 erhoben. Er konnte jedoch nicht verifiziert werden, weil ihre zeitlichen Angaben unzutreffend waren und sich überdies keine weiteren Opfer gemeldet haben.
Quelle: Stuttgarter Zeitung
29.3.2010 „Christus führt die Menschen zu einem Leben in Wahrheit; er führt sie zu dem Mut, der sich nicht vom Geschwätz der vorherrschenden Meinung einschüchtern lässt.” Das sagte der Papst zur Eröffnung der Karwoche bei einer Predigt am Palmsonntag.
Quelle: Radio Vatikan
28.3.2010 Im Jahr 2000 soll eine heute 66-jähriger katholischer Pfarrer in Buttstädt eine minderjährige Ministrantin missbraucht haben. In der letzten Woche wurden immer neue Vorwürfe gegen den Priester bekannt. Der Übergriff auf die Ministrantin war wohl nicht der einzige, der zwischen 1997 bis 2004 in Thüringen geschah. Bereits 2004 wurde der Pfarrer von einem Häftling wegen sexueller Nötigung angezeigt. 2006 wurde das Verfahren aus Mangel an Beweisen eingestellt. Seither ist der Pfarrer im Ruhestand und lebte wieder in Norhessen. Inzwischen ist er aus dem Dienst abgezogen.
Quelle: Thüringer Allgemeine
28.3.2010 Missbrauch durch Entwicklungshelfer bleibt fast immer unerkannt. Domradio
28.3.2010 “Das Problem, das wir haben sind nicht die Medien. Das Problem, das wir haben ist ein Problem in unseren eigenen Reihen unserer Kirche. Auch wie wir mit Übergriffen in der Vergangenheit umgegangen sind. Und auch wenn das nicht an die Öffentlichkeit gekommen wäre, ist das Problem da. Und diese ganzen Fragen haben unsere Glaubwürdigkeit in den vergangenen Jahrzehnten massiv auch beschädigt, auch wenn es nicht öffentlich war. Es ist eigentlich traurig, dass uns die Medien zu diesem Sprung helfen mussten, dass wir das angehen, aber jetzt sollten wir eigentlich dankbar sein und uns dieser Herausforderung stellen.” Das sagte Abt Werlen bei Radio Vatikan. Er wies auch darauf hin, dass es bei sexueller Gewalt nicht um Sexualität geht, sondern um Macht.
28.3.2010 Manfred Kappeler, Erziehungsexperte (?), weist darauf hin, dass das Schicksal der Heimkinder in der öffentlichen Diskussion nicht vorkommt. Auch die Tatsache, dass Frauen/Nonnen Kinder missbrauchen, wird kaum thematisiert. Vom Runden Tisch erwartet Kappeler sich nicht viel. Seine Begrüdnung: “Nicht, wenn die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann bei der Ernennung schon sagt, ein Ziel des runden Tisches sei die Versöhnung. Es ist eine Unverschämtheit, von den Opfern zu erwarten, dass sie vergeben und sich versöhnen sollen. So wie dieser runde Tisch angelegt ist, soll er im Wesentlichen der Problementschärfung dienen. Aufarbeiten und dann ab damit auf den Müllhaufen der Geschichte. Man kann solches Gewalthandeln nicht aufarbeiten, sondern nur vorbehaltlos aufklären. Aber das setzt den Willen zur Wahrhaftigkeit voraus.”
Quelle: taz
28.3.2010 Der Papstsprecher sagt, dass die einzelnen Länder und Bischofskonferenzen in Sachen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle auf einem guten Weg seien. Quelle: Radio Vatikan
28.3.2010 Bischof Gebhard Fürst über den Missbrauchsskandal und die Rolle der Medien.
„Ich finde, dass es eine Atmosphäre ist, die sehr angespannt ist, voll hoher Erwartungen vieler Medien an die Kirche hinsichtlich sehr intensiver Mitarbeit, Kommunikationsarbeit, Interviews. … Ich erlebe Medien und einzelne Redakteure und Journalisten, die sehr fair mit der Situation umgehen. Ich erlebe aber auch andere, die eine vorgefertigte Meinung haben, die in einer gewissen Ideologie verankert ist, in welche die ganzen Informationen hinein genommen werden. … Wir haben eine große Vertrauenskrise in der katholischen Kirche in Deutschland. Es ist meine große Sorge, dass wir in unserer Verkündigung dadurch ins Leere laufen. Deshalb müssen wir in der Zukunft relativ unaufgeregt, aber mit großer Aufmerksamkeit schauen, wie wir dieses verlorene Vertrauen bei vielen Leuten wieder zurückgewinnen können.”
Quelle: Domradio
28.3.2010 Die Normen des Vatikan bei Missbrauchsfällen – einige Erklärungen Quelle: katholisch.de
28.3.2010 Von den Opfern ist kaum die Rede – die einen diskutieren über den Zölibat, die anderen über den politischen Gegner. Quelle: nachrichten.aol.de
28.3.2010 Kardinal Tarcisio Bertone, der Stellvertreter des Präfekten der Glaubenskongregation, schrieb nach dem Tode Murphys, der bis zu 200 gehörlose Kinder missbraucht haben soll, an den Erzbischof von Milwaukee: “Wir haben alle Hoffnung, dass der besagte Priester bei der Lösung dieses schmerzlichen Falles mithilft, was dem Heil der Seelen zugute kommt und Skandal vermeiden hilft.” Nach dem Tode des Geistlichen schrieb der Kardinal an den Erzbischof: “Wir empfehlen Father Murphy dem Erbarmen Gottes und teilen mit Euch die Hoffnung, dass der Kirche ungebührliche Publicity durch diese Sache erspart bleibt.”
Quelle: welt.de
28.3.2010 In der Odenwaldschule in Heppenheim sind 5 der sieben Vorstandsmitglieder zurückgetreten.
Quelle: Spiegel
28.3.2010 In den USA prüfen Gerichte, ob der Vatikan/der Papst sich einem amerikanischen Gericht stellen muss. Ratzinger hat auf zwei Schreiben von Gehörlosen, die durch den Priester Murphy missbraucht worden, nicht reagiert. Die Opfer hatten sich – ebenfalls vergeblich – auch an staatliche Behörden gewandt.
Im Bistum Osnabrück wurde ein Priester suspendiert – ein Opfer hat sich beim Bistum Osnabrück gemeldet.
Quelle: Süddeutsche
28.3.2010 Kardinal Kasper fordert “Großreinemachen”. Quelle: rp-online
28.3.2010 Pro Katholizismus – ein Plädoyer von Matthias Matussek im Spiegel
27.3.2010 Hier hat jemand immer noch nicht verstanden, dass Opfer zum “Wir” der Kirche dazugehören. Mal sehen, ob meine Mail weiterhilft.
Quelle: kirchensite.de
27.3.2010 Das Erzbistum München zu den Missbrauchsfällen
Quelle: Radio Vatikan
27.3.2010 Die Kirche arbeitet derzeit mehr als 250 Verdachtsfälle auf.
Quelle: lauterbacher anzeiger
27.3.2010 Cathrin Kahlweit hat das Problem gut verstanden. Sie erzählt in der Süddeutschen, dass leidende Kinder lästig sind. Missbrauchsopfern wurde lange nicht geglaubt, weil ihre Nöte Mut und Solidarität erfordert hätten. Sie schwiegen – weil sie nur so ihre Würde retten konnten. In wenigen Stichworten skizziert sie die Probleme: Verschwiegen, verdrängt, verjährt – gelitten, geredet, nicht gehört – geschämt, geschwiegen, gestorben – geschwiegen, geschämt, Suizid begangen
27.3.2010 Wie Vertuschung funktioniert, wie Vorgesetzte an Tätern festhalten und Opfer beschuldigen ist auch in einem Sportverein zu beobachten.
Quelle: faz-net
27.3.2010 In Weinheim, Bistum Freiburg, setzt sich die katholische Gemeinde mit einem alten Missbrauchsfall auseinander. Ein Gruppenleiter soll vor ca 30 Jahren mindestens zwei Jungen missbraucht haben. Bis heute gibt es Jungen-Fotos im Internet, die dieser Mann einstellt.
Quelle: wnoz.de
27.3.2010 Das Erzbistum München erklärt zu den Vorwürfen gegen den damaligen Kardinal Ratzinger: “Die Erzdiözese geht nach wie vor davon aus, dass der damalige Erzbischof die Entscheidung, Priester H. in der Pfarrseelsorge einzusetzen, nicht gekannt hat. Jede anders lautende Darstellung weist sie als reine Spekulation zurück. Der damalige Generalvikar, Prälat Gerhard Gruber, hat für seine eigenmächtige und falsche Entscheidung, H. in der Pfarrseelsorge einzusetzen, die volle Verantwortung übernommen.“
27.3.2010 Sexueller Missbrauch und andere Gewalt gegen Schwache und Abhängige, die derzeit öffentlich diskutiert wird, übersieht folgende Menschengruppen: Behinderte, Alte, Frauen, weibliche Jugendliche; Gewalt von Jugendlichen gegen Jugendliche und Kinder.
27.3.2010 Zartbitter zur Anzeigepflicht: Opfer verstummen
27.3.2010 Missbrauchsbilanz in Tirol
Quelle: tirol-orf
27.3.2010 Eine Predigt zum Nachlesen in der Zeitung – gehalten von Georg Koch, Pfarrer in Betzdorf
Quelle: rhein-zeitung
27.3.2010 Im Bistum Tirer gibt es überdurchschnittlich viele Kirchenaustritte. Außerdem wurde bekannt, dass in den 80er Jahren ein Religionslehrer im nördlichen Rheinland-Pfalz einen Schüler sexuell missbraucht haben soll. Der Lehrer ist nicht mehr im Schuldienst tätig. Die Strafverfolgungsbehörden seien in Kenntnis gesetzt worden.
Quelle: rhein-wied-news
27.3.2010 Die Psychotherapeutin und Psychologin Regula Schwager weist darauf hin, dass Opfer von Kirchenmännern unter einer verschärften Situation zu leiden haben. Neben dem Missbrauch eines Abhängigkeits- und Vertrauensverhältnisses muss das Opfer zur Kenntnis nehmen, dass der Täter Vertreter einer moralischen Instanz ist, die vorgibt, was gut und was böse ist. Damit werden auch die Wertvorstellungen eines Kindes bedroht. Und außerdem stehen die Opfer nicht nur einem Täter gegenüber, sondern zugleich einer als übermächtig erlebten Institution.
Quelle: nzz
27.3.2010 In Pforzheim, Bistum Freiburg, erhebt ein heute 64-Jähriger den Vorwurf, ein Pfarrer habe ihn und zwei weitere Jungen in den 50er Jahren sexuell belästigt. Ein Nachweis ist nicht mehr zu führen, da der – sehr beliebte – Pfarrer tot ist.
Im Ordinariat Freiburg liegt die Meldung eines weiteren Opfers vor, die der Missbrauchsbeauftragte als glaubwürdig einstuft. Verbunden damit ist der Vorwurf unterlassener Hilfeleistung gegen den Dekan. Dr. Maier, der Missbrauchsbeauftragte, geht von weiteren Opfern aus, denn “einzelne Opfer sind ungewöhnlich”.
Quelle: pz-news
27.3.2010 Im Erzbistum Hamburg werden derzeit drei mutmaßliche Missbrauchsfälle geprüft. In Bad Oldesloe prüft die Staatsanwaltschaft einen sexuellen Übergriff auf einen damals Achtjährigen in einem Kinderheim in Neubörnsen, der sich 1950 oder 1951 ereignet haben soll. 1998 soll eine damals 15-Jährige im Kloster Nütschau zu sexuellen Handlungen genötigt worden sein. Möglicherweise ist dieser Vorwurf nicht verjährt.
Quelle: shz
27.3.2010 Der Theologe und Psychiater Manfred Lütz weist darauf hin, dass die väterliche Rolle, die ein Priester oft hat(te), den Missbrauch durch katholische Geistliche zu einem besonders abscheulichen Verbrechen mache, weil damit der Missbrauch auch etwas Inzestuöses bekommt.
Quelle: rp-online
27.3.2010 Französische und englische Bischöfe haben dem Papst ihre Solidarität erklärt.
Quelle: Domradio
Kommentar: Im Bistum München hat eine Kirchengemeinde an ihren Bischof geschrieben, dass sie den Bischof in seiner Null-Toleranz-Politik, seiner Sorge um Transparenz und Aufklärung und dem Durchfürhen von Konsequenzen bei den Verantwortlichen unterstützen. Die Unterstützung ging aber dann doch nicht so weit, eine Bitte um Verlinkung von GottesSuche zu beantworten, geschweige denn zu erfüllen. Offensichtlich schließt Solidarität mit dem Bischof die Solidarität mit Gewaltopfern aus.
26.3.2010 Die Maristenbrüder Deutschland suchen verstärkt die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Das teilte der Deutschlandbeauftragte des Ordens, Frater Alois Engel, mit. Der Orden erhofft sich von dem Schritt Klarheit über öffentlich erhobene Vorwürfe aus jüngerer Zeit. gegen das Maristenkolleg in Mindelheim. Der leitende Oberstaatsanwalt Dr. Johann Kreuzpointner begrüßte die Erklärung. Er stellte aber klar, dass es derzeit keine neuen Vorwurfsfälle gebe.
Quelle: Augsburger Allgemeine
26.3.2010 Ein ehemaliger Homberger Priester, dem sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wurde, ist weiter in katholischen Gemeinden aktiv.
Quelle: hna.de
26.3.2010 In Verona, Italien, will die katholische Kirche mehr als ein halbes Jahr nach Bekanntwerden einer Missbrauchsaffäre an einer Schule für Taubstimme die mutmaßlichen Opfer befragen. Das Bistum Verona erklärte, dies sei nicht früher passiert, weil die mutmaßlichen Opfer beim Bischof keine formelle Beschwerde eingereicht hätten.Die Anschuldigungen betreffen zahlreiche Geistliche, die jahrzehntelang bis in die 80er Jahre gehörlose Schüler missbraucht und misshandelt haben sollen. Bereits 2001 unterzeichneten 67 frühere Schüler eine entsprechende Erklärung. Das Bistum leitete seine Unterlagen im letzten Jahr an den Vatikan weiter. Bis zum 15.2.2010 unternahm der Vatikan nichts. Dann ordnete Levada, Nachfolger Ratzingers, eine BEfragung an, teilte der Bistumssprecher mit. Aber das Bistum wusste nicht, wie die mutmaßlichen Opfer zu erreichen seien. Dass alle Mitglied im Gehörlosenverband von Verona sind, war dem Bistum unbekannt. Ein Vertreter der anklagenden Schüler widersprach der Darstellung des Bistums. Er habe zweimal mit dem Bischof von Verona gesprochen und die Angaben im letzten Jahr bereits an das Bistum gesandt. (Wir dürfen vielleicht annehmen, dass ein Absender angegeben war.)
Quelle: nzz
Bei einer Fernsehsendung verweigerten die gehörlosen Männer dem Prälaten Bruno Fasani, dem Sprecher des Bistums, den Handschlag. Einer der Männer sagte, er könne es nicht über sich bringen, dem Kirchenvertreter die Hand zu schütteln. Er wolle nur Gerechtigkeit.
Quelle: focus
26.3.2010 Im Erzbistum Freiburg sind neue Vorwürfe gegen einen Mesner der Freiburger Dompfarrei aufgetaucht, die geprüft werden.
Quelle: Erzbistum Freiburg
26.3.2010 Die Legionäre Christi bitten die Opfer ihres Gründers, Marcial Maciel Degollado, um Vergebung. Erst eine vatikanische Untersuchung habe die Taten (also: die Verbrechen!) ihres 2008 gestorbenen Gründers ans Licht gebracht. Degollado soll zahlreiche minderjährige Seminaristen sexuellmissbraucht haben. Der Orden bittet alle, denen er in der Vergangenheit nicht geglaubt oder die er nicht gehört habe, um Verzeihung.
Quelle: ORF
s. auch: kipa-apic
s. auch: vol.at
s. auch: ikvu.de
Die Vorwürfe beginnen nämlich nicht erst 1998, sondern stammen bereits von 1956 und 1978. Sie umfassen also einen Zeitraum von 5 Jahrzehnten! Wie viele Opfer vermeidbar gewesen wären, wenn Padre Marcial Maciel Degallado nicht geschützt worden wäre, lässt sich vermutlich nicht exakt feststellen. Rika
30.6.2005 Im Vatikan läuft derzeit eine Untersuchung gegen Padre Marcial Maciel Degallado. Er ist Gründer der mächtigen katholischen Organisation Legionäre Christi. Ende 2004 gab der Präfekt der Glaubenskongregation, Ratzinger, Anweisung, gegen Pfarrer Maciel zu ermitteln. Sieben ehemalige Seminaristen beschuldigen ihn, sich in den 50er und 60er Jahren sexuell an ihnen vergangen zu haben und sie anschließend in der Beichte von allen Vergehen freigesprochen zu haben. D.i. ein Missbrauch, der nach kanonischem Recht nicht verjährt. Weitere 20 ehemalige Seminaristen sind heute bereit, gegen Maciel auszusagen. Die Ankläger sind ehemals hochrangige Legionäre, heute angesehene Anwälte, Hochschullehrer, Ingenieure. Die Klage wurde bereits 1999 im Vatikan eingereicht. Bereits 1978 und 1989 hatte der amerikan. Psychologieprofessor Juan Vaca, früher selbst Präsident der Legionäre Christi, an Papst Johannes Paul II. geschrieben. Eine Antwort erhielt er nicht. Der damalige Papst vertraute wohl auf eine Untersuchung von 1956, in der Maciel verschiedener Vergehen verdächtigt, jedoch freigesprochen wurde.
26.3.2010 In Schleswig-Holstein soll es im inzw. geschlossenen Schullandheim, Neubörnsen im Kreis Herzogtum Lauenburg in den 50er und 60er Jahren sexuellen Missbrauch durch Geistliche gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft prüft den Hinweis.
Quelle: geesthacht.org
26.3.2010 Unter dem Titel “Schwarzer Petrus” schaut Joachim Frank, was der Vatikan und was der Papst, als er noch Kardinal Ratzinger war, von Missbrauch wusste. Er kommt zu dem gleichen Schluss wie die Münsteraner Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins: der Vatikan habe den Schutz der Institution Kirche und des Klerus systematisch über die strafrechtliche Verfolgung der Täter und das Wohl der Opfer gestellt. Der jüngst bekanntgewordene Fall aus den USA belege dies eindrucksvoll.
Quelle: FR
26.3.2010 Sexueller Missbrauch: Ein Papst ist hilflos – ein Beitrag von Publik Forum
26.3.2010 Pfarrer K.D. war von 1997 bis 2004 Seelsorger in der Herz-Jesu-Gemeinde in Weimar. Zuvor war er 1996 wegen Verdachts des Missbrauchs von seinem Amt in Homburg/Efze entbunden worden. Er war vom Gericht des sexuellen Missbrauchs von Kindern in 2 Fällen für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Inzwischen wird ein Fall bekannt, in dem der Pfarrer sich einem damals minderjährigen Mädchen in exhibitionistischer Weise genähert habe. Der Vorfall wurde in der Gemeinde bekannt und dem Bistum Erfurt mitgeteilt. Als Gefängnisseelsorger wurde D. im Frühjahr 2004 von einem damals 20-jährigen Mann der sexuellen Nötigung bezichtigt. Tatort soll die Jugendstrafanstalt Ichtershausen, Zweiganstalt Weimar, gewesen sein. Das nach einer Strafanzeige eingeleitete Verfahren sei im Frühjahr 2006 eingestellt worden. Bischof Wanke sagte: “Wenn ich im Nachgang die Entscheidung bewerte, Pfarrer D. auf eine Bitte Fuldas hin zu einer begrenzten Tätigkeit in der Gemeinde Weimar zuzulassen, muss ich bekennen, dass ich eine solche Entscheidung heute nicht mehr so fällen würde.”
Quelle: tlz.de
26.3.2010 Der Abt Werlen sprach sich für eine schwarze Liste pädokrimineller Priester aus. In Rom solle es eine zentrale Stelle geben. So ließe sich weltweit vermeiden, dass pädokriminelle Priester woanders in der Kirche wieder eine Anstellung finden. Werlen sagte außerdem, einige Bischöfe und auch der Papst hätten den Ernst der Lage nicht erkannt.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 In Frankreich werden auch Mitwisser pädokrimineller Verbrechen zur Rechenschaft gezogen, z.B. Bischöfe, die kriminelle Priester decken.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Hilfsverbände weisen darauf hin, dass eine Anzeigepflicht für die Opfer auch schädlich sein kann. Ursula Enders, Vorsitzende des Kölner Opferverbandes Zartbitter e.V., ist sich sicher, dass eine Meldepflicht Opfer davon abhalten wird, sich mit dem Erlittenen anderen anzuvertrauen. “Opfer in Institutionen sind öffentliche Opfer. Sie haben keinen Schutz davor, öffentlich noch einmal entblößt zu werden. Ein Mädchen, das einen Lehrer anzeigt, muss davon ausgehen, dass es in der Schule gemobbt werden wird.” Wie Iris Hölling weiß Enders aus der Beratungsarbeit, dass Opfer unter starkem Druck ihre Anschuldigungen häufig zurückziehen.
Quelle: Die Zeit
26.3.2010 Ein Missbrauchsopfer aus Ostbevern berichtete dem zuständigen Bischof von Münster, wurde zum Gespräch eingeladen und erlebte das Gespräch “wie ein Verhör”. Das mutmaßliche Opfer weiß, dass sich zwei weitere Opfer aus Ostbevern beim Bistum gemeldet hätten. Eine Bestätigung dafür liegt der Zeitung nicht vor.
Quelle: Ahlener Zeitung
26.3.2010 Der Corriere della Sera berichtete von mehreren Missbrauchsfällen in den Diözesen Bozen, Florenz, Ferrara und Rom. Der Bischof von Bozen forderte Betroffene auf, die kirchliche Anlaufstelle im Internet aufzusuchen. Pater Giovanni Franzoni, früherer Abt der röm. Abtei San Paolo fuori le Mura, wies darauf hin, dass Missbrauchsfälle regelmäßig von kirchlichen AUtoritäten vertuscht wurden – es habe nur innerkirchliche Ermahnungen und Versetzungen gegeben. – Vor Kurzem wurde ein Buch veröffentlich – “Die verborgene Sünde” -, das bekannte Missbrauchsfälle beschrieb. Die Autoren zogen es vor, anonym zu bleiben. Sie werden ihre Gründe haben.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Überblick über die Handhabung der Missbrauchsfälle in unterschiedlichen Ländern.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Nach Angaben ver Tagesschau waren 1974 (!) sowohl die Erzdiözese Milwaukee als auch zwei Vertreter des Vatikan detailliert über mehrere Missbrauchsfälle des Priesters Murphy informiert, der bis zu 200 taubstumme Jungen missbaucht haben soll.
Quelle: Tagesschau
Quelle: salzburg.com
26.3.2010 Kommentar von Peter Wensiersky zu Papst Benedikt: Herr, vergib ihm seine Geduld.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Der Schulleiter des evangelischen Windsbacher Knabenchors räumt ein, dass Schüler jahrzehntelang misshandelt wurden.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Der Vorsitzende der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady, hat Transparenz versprochen – und vergessen, dass er 1975 als protokollierender Priester dabei war, wie zwei missbrauchen Kindern ein Schweigegelpbde abgenommen wurde. Rücktrittsforderungen wies er zurück.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Der Theaterregisseur und Musiker Franz Wittenbrink, ehemaliger Internatsschüler der Regensburger Domspatzen, schreibt: “Denn hinter dem zur Schau gestellten Aufklärungswillen spürt man ganz deutlich die Abwehrhaltung, doch ja die eigene Institution nicht ins Zwielicht geraten zu lassen.” Das gelte für Kirchen ebenso wie für Schulen reformpädagogischer Tradition. “Die Debatte gerät zum ideologischen Grabenkampf, und die Opfer werden dafür schon wieder benutzt. Man müsste froh sein, dass die vielen Opfer, die immer für sich alleine waren mit ihren Schuldgefühlen, mit der Beschädigung und Zerstörung ihrer Seele, endlich ans Licht der Öffentlichkeit treten. Doch es steht zu befürchten, dass auch das wieder ein Strohfeuer sein wird.
Quelle: SZ-Online
Kommentar: Das entspricht meinen Beobachtungen – und meinen Befürchtungen. Eines Besseren lasse ich mich gerne belehren.
26.3.2010 Päpstliche Dokumente über das Wissen des Papstes um Missbrauchsfälle.
Quelle: Tagesspiegel
26.3.2010 In Polen ist sexuelle Gewalt von kath. Priestern gegen Kinder und Jugendliche kein Thema. Bekannt wurden bislang nur der Posener Erzbischof, der Seminaristen und Priester belästigt haben soll und 2002 zurücktrat. 2004 wurde ein Priester verurteilt, weil er Kinder missbraucht hat. Und der frühere Beichtvater von Lech Walesa, Prälat Henryk J., wurde suspendiert. 2008 wurde bekannt, dass die Bischöfe 10 Jahre lang den Leiter eines Stettiner Erziehungsheims schützten, obwohl der Kinder missbrauchte.
Quelle: Spiegel
26.3.2010 Im Fall des Priesters, der von Essen nach München geschickt wurde, liegt der New York Times die Kopie eines Memos vor, in dem der damalige Kardinal Joseph Ratzinger informiert wurde, dass der wegen Missbrauch von Essen nach München versetzte Priester kurz nach der Bewilligung einer Therapie wieder in der Seelsorge eingesetzt wurde. Gleichgültig, ob Joseph Ratzinger das betreffende Memo gelesen hat oder nicht: Die Recherchen der Times legen nahe, dass in diesem Fall Fakten vom Verantwortlichen der zuständigen Diözese vernachlässigt wurden – zum Schaden von Kindern, denen das Schicksal als Missbrauchsopfer erspart hätte bleiben können.
Quelle: tt.com
Quelle: Die Zeit
26.3.2010 Der Papst ließ durch zwei Beauftragte die Vorfälle in Ettal untersuchen.
Quelle: www.welt.de